Analyse: Armin Laschet schaltet auf Angriff – Merkels späte Hilfe reicht nicht

Persönliche Attacken auf den politischen Gegner liegen ihm eigentlich nicht.
Berlin. Angela Merkel hat geliefert. Beim großen Wahlkampfauftakt der Union im Berliner Tempodrom hat die Bundeskanzlerin ihren Wunschnachfolger nach Kräften unterstützt: Armin Laschet sei der Richtige und werde der nächste Kanzler Deutschlands, davon sei sie „zutiefst überzeugt“.
Solch eine Empfehlung einer CDU-Kanzlerin für einen CDU-Kanzlerkandidaten mag selbstverständlich erscheinen, sie ist für Laschet aber enorm wichtig. Merkel hat sich bisher nicht nur aus dem Wahlkampf herausgehalten. Auch beim Rennen um den Parteivorsitz und beim unionsinternen Ringen um die Kanzlerkandidatur gab es von Merkel keinerlei Unterstützung für Laschet.
Zweifelte Merkel an Laschet? Nicht von ungefähr verbreiteten die Grünen in den vergangenen Monaten gern Fotos von Merkel mit Kandidatin Annalena Baerbock. Hegt die Kanzlerin vielleicht heimlich Sympathien für eine grüne Frau?, lautete der Subtext. Und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz versucht sich ohnehin den Wählern als Merkel 2.0 zu empfehlen.
Umso entscheidender war nun für Laschet der Zuspruch der Kanzlerin, die sich trotz aller Schwächen der Bundesregierung weiterhin großer Beliebtheit erfreut – größerer Beliebtheit als ihre drei potenziellen Nachfolger zusammen.





