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Bundestagswahl CSU-Chef Söder hat Angst vor der FDP

Bayerns Ministerpräsident bekommt das große Flattern.  Früher galt in der CSU das alte Karl-Valentin-Motto: „Die Liberalen ignoriere ich nicht mal." Davon ist nichts mehr zu spüren. 
23.07.2021 - 13:35 Uhr 2 Kommentare
Bayerns Ministerpräsident fordert härtere Quarantäneregeln. Quelle: dpa
CSU-Chef Markus Söder

Bayerns Ministerpräsident fordert härtere Quarantäneregeln.

(Foto: dpa)

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist offenbar der Schreck in die Glieder gefahren. Bislang rieb sich nur selten ein CSU-Ministerpräsident an der FDP. Jetzt aber warnt Söder die Bürger davor, ihre Stimme für die Liberalen abzugeben. Dabei ist dem wendigen Franken jede abwegige Argumentation recht. Er warnt vor einer Zersplitterung des bürgerlichen Lagers.

Noch am politischen Aschermittwoch hatte er die FDP als natürlichen Partner bezeichnet. Seit die Umfragen in Bayern keine absolute Mehrheit für die CSU mehr hergeben, steigt bei Söder die Nervosität. Seine innerparteilichen Gegner haben nicht vergessen, dass er das schlechteste Wahlergebnis einer Bayern-Wahl zu verantworten hat. In der CSU gab es zudem hinter vorgehaltener Hand Kritik an seinem brutalen Machtkampf mit Armin Laschet, den er zu guter Letzt auch noch verlor.

Damit hebt er Lindner erst auf Augenhöhe

Für die stolzen und mächtigen Oberbayern ist es ohnehin nur schwer zu akzeptieren, dass ein Franke die wichtigsten Ämter in Bayern innehat. Söder startet mit seinem FDP-Bashing einen Entlastungsangriff und will damit die Reihen in der eigenen Partei schließen. Gleichzeitig versucht er, der wieder erstarkten FDP Stimmen abzuluchsen. 

Das ist ein gewagtes Manöver. 2009 hat sein Vorgänger Horst Seehofer Ähnliches probiert. Das Resultat war niederschmetternd für die Union. Die FDP fuhr ihr bestes Wahlergebnis aller Zeiten ein. Erfolgreicher war es vier Jahre später. Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel drängte ganz bewusst die FDP mit aus dem Bundestag. Da lagen die Liberalen aber schon nach vier Jahren Regierungsfrust am Boden.

Markus Söder hebt damit FDP-Chef Christian Lindner auf Augenhöhe. Die Liberalen liegen in den Umfragen bei zehn bis zwölf Prozent. Bei dieser Ausgangslage befürchten viele in der Union, dass die Liberalen im Schlussspurt sogar kräftig zulegen könnten und die schwarz-grünen Träumereien von Söder und anderen ausgeträumt wären. 

Das Horrorszenario für die Union schlechthin ist eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP. Trifft man auf CDU-Leute, kommt man ganz schnell auf die Ampel zu sprechen und wie schlecht die für Deutschland wäre. Dass es dabei ganz schnöde auch um die eigenen Dienstwagen und Amtssessel geht, wird meist verschwiegen. Söders FDP-Angst ist therapierbar. Meistens wird eine Verhaltenstherapie empfohlen. Da geht es darum, Anspannung in Entspannung umzuwandeln. Doch das ist für einen Söder wahnsinnig schwer.

Mehr: CSU-Wahlkampf setzt auf Entlastungen – Söder warnt vor „Schlafwagen“

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2 Kommentare zu "Bundestagswahl: CSU-Chef Söder hat Angst vor der FDP "

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Entschuldigung, "Mal sehen, ist noch Zeit" sollte am Ende stehen. Hat sich reingeschlichen "wie Baerbock ins Kanzleramt", lach.

  • Angst vor der FDP? Angst vor den Grünen?
    Vielleicht auch Angst vor den Oberbayern?
    In letzter Zeit waren auffällig viele Franken am Ruder, wenn man mal Seehofer aus der Reihe lässt. Und der war auch schon fast "Halbfranke" in Ingolstadt.
    Mich hat die FDP schon einmal enttäuscht. Die ist ganz bestimmt nicht für den "kleinen Mann". Wie mit dieser Einstellung sie mit SPD und Grü Mal sehen, ist noch Zeitnen regieren soll, nach dem sie wegen diesen und Merkels Präferenzen aus den vorherigen Koalitionsverhandlungen "Lieber nicht regieren als falsch regieren" wollte, ist mir ein Rätsel.
    Also, diese Kombination gefällt mir nicht. Allerdings die Schwarz-Geführte auch nicht.

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