Der Chefökonom: Um die Coronakrise langfristig zu bewältigen, braucht es höhere Steuern

Chefökonom Bert Rürup empfiehlt eine dauerhaften Erhöhung der Umsatzsteuer und eine einmaligen Verteilung von Einkaufsgutscheinen.
Dem Rekordeinbruch von etwa elf Prozent der wirtschaftlichen Gesamtleistung im ersten Halbjahr folgte eine Rekorderholung im Sommer. Wenn die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal um rund sieben Prozent gewachsen ist, wäre gut die Hälfte des Einbruchs aufgeholt. Am Freitag – wenn das Statistische Bundesamt die Zahlen für das dritte Quartal nennt – werden wir mehr wissen.
Doch mit dem rasanten Anstieg der Infektionszahlen in der jüngsten Vergangenheit und dem am Mittwoch beschlossenen neuerlichen Soft-Lockdown dürfte die im Mai einsetzende Revitalisierung der Wirtschaft nahezu zum Erliegen kommen.
Die Erholungsansätze vor allem in der Gastronomie und der Reisebranche werden weitgehend im Keim erstickt. Und auch die für die deutsche Volkswirtschaft so wichtige Exportindustrie muss um ihre Kunden bangen, da in weiten Teilen Europas die Corona-Zahlen drastisch steigen und viele Regierungen neue Lockdowns erlassen.
Womöglich droht der deutschen Wirtschaft im Winter sogar die Stagnation. Und es war keine Überraschung, als das Ifo-Geschäftsklima zu Beginn der Woche erstmals nach fünf Anstiegen in Folge wieder sank.





