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DeutschlandWelche Lösungen gibt es für das deutsche Bildungssystem?

Bei Pisa sind unsere 15-Jährigen abgestürzt, die Zahl der jungen Menschen ohne Ausbildung ist auf Rekordhöhe. Die Wirtschaftsweisen haben nun einen Vorschlag gemacht.Barbara Gillmann 18.11.2024 - 11:58 Uhr
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Die Wirtschaftsweisen haben jüngst ihr Gutachten an Kanzler Olaf Scholz übergeben. Foto: dpa

Die Wirtschaftsweisen, ein wichtiges Beratergremium der Bundesregierung, haben feste Budgets im Haushalt für die Bildung gefordert. Das soll die Misere an unseren Schulen beenden und mittelfristig den Wohlstand sichern. Im Prinzip eine gute Idee. Geld allein ist aber nur die Basis, es muss auch richtig ausgegeben werden.

Das Dilemma der Bildungsbudgets ist, dass diese Gelder nicht als Investitionen, sondern als Ausgabenposten gelten und erst langfristig Rendite und Wählerstimmen bringen. Angela Merkel und die Länderchefs hatten schon 2008 versprochen, die Bildungsausgaben auf sieben Prozent des BIP anzuheben – mehr als 4,8 Prozent sind es nie geworden.

Aber die Folgen der Unterfinanzierung sind dramatisch: Sechsjährige starten mit massiven Defiziten, weil sie keinen Kita-Platz hatten oder dort nicht gefördert wurden. Unsere 15-Jährigen sind bei Pisa jäh abgestürzt, die Zahl der Jugendlichen ohne Ausbildung hat einen traurigen Höchststand erreicht, und die vielen Migranten können nicht so integriert werden, wie es mit mehr Bildung möglich wäre. All das bedroht den Standort Deutschland mit zeitlicher Verzögerung mehr als die fehlende Infrastruktur. Wer mangels Personal keine modernen Maschinen entwickeln kann, braucht auch keine Straße, um sie zum Kunden zu bringen.

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Geld ist aber nur eine notwendige, keine hinreichende Bedingung dafür, dass wir nicht länger massenhaft Potenziale vergeuden. Mehr Geld z. B. für Lehrergehälter, die ohnehin schon sehr gut bezahlt werden, wäre Verschwendung. Es darf auch nicht mit der Gießkanne verteilt werden. Geld für Gebäude ist gut, aber Geld für Personal ist besser.

So wie der Emissionshandel Investitionen dorthin lenkt, wo der einzelne Euro am meisten CO2 einspart, so müssen Schulgelder dorthin fließen, wo sie am dringendsten gebraucht werden: zu den Schülern, die es am schwersten haben und zu Hause nicht gefördert werden können, weil dort kein Deutsch gesprochen wird oder es den Eltern an Bildung, Geld oder sozialer Kompetenz fehlt.

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Das kann man nicht mit Budgetquoten sicherstellen, das kann nur eine intelligente Verteilung. Grundlage dafür ist auch die wissenschaftliche Überprüfung, welche Programme wirklich etwas bringen und welche nur gut klingen. Bisher geben die Bildungspolitiker viel aus, ohne zu wissen, was wirkt. Ob und wo der Output unseres Bildungssystems irgendwann wieder steigt, können dann nur noch die von den Kultusministern eher ungeliebten internationalen und nationalen Vergleichstests zeigen.

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Erstpublikation: 17.11.2024, 16:52 Uhr.

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