Essay: Lohnen sich Alleingänge beim Klimaschutz? Eine Bilanz der deutschen Energiepolitik


Wie erfolgreich ist die deutsche Klimaschutzpolitik?
Wie sinnvoll sind nationale (oder europäische) Anstrengungen im Klimaschutz, solange nicht alle großen Volkswirtschaften der Welt ihren CO2-Ausstoß ebenfalls reduzieren? Oder anders gefragt: Wie viel Klimaschutz darf sich eine Volkswirtschaft in Eigenregie leisten, ohne ihre Unternehmen in der Existenz zu gefährden? Die deutsche Klimaschutzpolitik hat insbesondere die Energiepreise auf ein Niveau getrieben, das Antworten auf diese Fragen immer drängender macht.
Doch die fallen unterschiedlich aus. Ökonominnen und Ökonomen streiten darüber, wie sinnvoll (aus Klimaschutzsicht) oder eben schädlich (aus ökonomischer Sicht) nationale Alleingänge sind.
Wichtigster Vertreter der Theorie, dass nationale Anstrengungen im Klimaschutz nicht nur ökonomischen Schaden anrichten, sondern auch ins Leere laufen, ist Hans-Werner Sinn.
Wann werden nationale Alleingänge zum Problem?
Der frühere Ifo-Präsident argumentiert, CO2-Reduktionen seien grundsätzlich nur dann sinnvoll und überhaupt erreichbar, wenn weltweit möglichst alle relevanten Emittenten mitmachten, hingegen verpufften nationale (oder europäische) Anstrengungen.
Denn: Senke ein Land den Verbrauch an Öl und Gas, dämpfe das die Weltmarktpreise, was wiederum die weltweite Brennstoffnachfrage erhöhe. Der „Klimanutzen“, den das eine Land erreiche, werde von anderen Ländern, den „Trittbrettfahrern“ der Klimaschutzbemühungen, aufgezehrt.





