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Kommentar Airbus hat vor und während der Coronakrise alles richtig gemacht

Die Strategie des europäischen Flugzeugbauers zahlt sich angesichts guter Zahlen aus. Jetzt muss er aufpassen, dass er sich nicht an zu vielen Projekten gleichzeitig verhebt.
29.07.2021 - 15:02 Uhr Kommentieren
Airbus will bis 2035 einen Wasserstoff-Jet entwickeln und in den kommerziellen Betrieb bringen. Quelle: Airbus
Konzept eines wasserstoffbetriebenen Nurflüglers

Airbus will bis 2035 einen Wasserstoff-Jet entwickeln und in den kommerziellen Betrieb bringen.

(Foto: Airbus)

Was war das für ein Paukenschlag: Das Gewinnziel mal eben verdoppelt, die Zahl der geplanten Flugzeuglieferungen angehoben, den Bau eines neuen Großraumfrachters beschlossen – Airbus hat am Donnerstag Branchenkenner wie Investoren komplett überrascht. Das zeigte sich auch am Aktienkurs. Der legte bis Donnerstagmittag um fast sechs Prozent zu.

Der europäische Flugzeugbauer hat vieles, wenn nicht sogar alles richtig gemacht. Das zahlt sich jetzt aus, wo sich die bislang schwerste Krise in der Luftfahrt ganz langsam dem Ende zuneigt. Als die Pandemie ausbrach, drückte das Management die Fertigungszahlen in den Hallen deutlich nach unten – allerdings doch so behutsam, dass die fragilen Lieferketten nicht gerissen sind.

Das ist eine gewaltige Herausforderung, denn viele Zulieferer in der Luftfahrt sind Mittelständler mit begrenzten Finanzpolstern. Die Gefahr ist groß, dass sie zusammenbrechen, wenn ihre Produktion über Monate nicht ausgelastet wird.

Der jetzige Erfolg reicht aber viel weiter zurück. Entscheidungen, die weit vor der Pandemie getroffen wurden, haben sich als goldrichtig erwiesen. Dazu zählen etwa die Modernisierung des A320 oder der Bau des A321 XLR, eines für die Langstrecke „getunten“ Mittelstreckenjets. Letzterer wird Airbus geradezu aus den Händen gerissen.

Alles in allem ist das eine beeindruckende Bilanz. Auch deshalb, weil das hochpolitische Airbus-Konstrukt mit drei Ländern als Anteilseigner viele Jahre als viel zu komplex und unflexibel galt. Jetzt zeigt sich: So schlecht funktioniert es gar nicht.

Boeing wird noch länger zu kämpfen haben

Natürlich bekommt Airbus auch Rückenwind durch die aktuelle Schwäche des Erzrivalen Boeing. Dessen ehemaliges Management legte über viele Jahre einen viel zu großen Wert darauf, die Aktionäre zu bedienen. Dabei kam die Innovations- und Investitionsfreude unter die Räder.

Und Boeing wird noch länger zu kämpfen haben. Aktuell sieht es so aus, als könne nur eine Sache den Erfolg des europäischen Konzerns stören: Airbus selbst. Das Management muss aufpassen, sich bei all seinen Projekten nicht zu verheben: Dazu gehören der Hochlauf der Fertigung und die sehr ehrgeizige Entwicklung eines Wasserstoff-Flugzeugs. Gleichzeitig baut Airbus-CEO Guillaume Faury den Konzern auch noch um und will die Einzelfertigung ausgliedern.

So wichtig all diese Vorhaben auch sind – die Airbus-Spitze muss aufpassen, dass sie bei der Umsetzung nicht ihre Lieferanten, Partner und Mitarbeiter verliert. Den aktuellen Erfolg fortzuschreiben wird ein echter Balanceakt.

Mehr: Airbus verdoppelt Gewinnprognose – und richtet Kampfansage an Boeing

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