Kommentar BASF sollte sich auf dem Erfolg nicht ausruhen

Auf dem jüngsten BASF-Aktionärstreffen zeigten sich die Anleger gegenüber dem Management des Konzerns wohlgesonnen.
Zwanzig Prozent Gewinnrückgang im vergangenen Jahr, weitere 24 Prozent im ersten Quartal 2019. Ein Aktienkurs, der sich jüngst zwar etwas erholte, aber noch um gut ein Viertel unter dem Niveau von Anfang 2018 liegt.
Die Performance des Chemieriesen BASF war zuletzt nicht gerade berauschend. Seine Aktionäre indessen bringt das offenbar kaum aus der Ruhe. Anders als eine Woche zuvor bei Bayer war auf dem Aktionärstreffen der BASF von Unmut gegenüber dem Management nicht viel zu spüren.
Dazu dürfte nicht nur der kämpferische und optimistische Auftritt des neuen Vorstandsvorsitzenden Martin Brudermüller beigetragen haben, sondern schlicht auch der Blick auf die Konkurrenz rhein‧abwärts und jenseits des Atlantiks.
Denn im Strategiewettlauf mit Bayer und den US-Konkurrenten Dow und Dupont kann sich der Ludwigshafener Konzern mit seinem vergleichsweise behutsamen Umbau bisher als Sieger sehen: Während er seinen Wert seit Beginn der Fusionswelle Ende 2015 immerhin halten konnte, haben die Nachfolgefirmen von Dow und Dupont rund ein Zehntel und Bayer fast 50 Prozent verloren.
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Gegenüber dem Konkurrenten in Leverkusen lag BASF damals 30 Milliarden Euro zurück. Heute ist der Konzern fast zehn Milliarden Euro mehr wert als Bayer.
Doch so vorteilhaft der Vergleich mit den Großkonzernen auch ausfällt, wirklich zufriedengeben können sich damit weder die Aktionäre noch das Management der BASF. Denn in der Chemie insgesamt hat der Konzern in den letzten Jahren Marktanteile verloren und klar underperformed – und dies offenbar nicht nur gegenüber der aufstrebenden Konkurrenz aus Fernost.
Auch zahlreiche Chemiespezialisten im Westen – Firmen etwa wie DSM, Lonza, Celanese, PPG und viele andere – haben sich besser entwickelt und ihren Anteilseignern eine stärkere Wertentwicklung beschert. Es ist vor allem diese Konkurrenz, an der sich die BASF auf Dauer messen muss. Bayer zu übertreffen ist in diesen Tagen keine große Kunst.
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