Kommentar: Corona-Maßnahmen: Die Politik bürdet den Kleinsten wieder die größte Last auf

Die Ein-Personen-Regel, von der Jüngere anders als bisher nicht mehr ausgenommen sind, bedeutet de facto: Kleinere Kinder, die von Vater oder Mutter begleitet werden müssen, können gleichaltrige Freunde überhaupt nicht mehr treffen – nicht mal draußen.
Es war das große Versprechen der Politik nach dem ersten Lockdown: Bei einer möglichen zweiten Corona-Welle sollten nicht wieder Kinder die größten Opfer zur Eindämmung der Pandemie bringen müssen. Mit den Beschlüssen, die Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten am Dienstag getroffen haben, wurde dieses Versprechen endgültig gebrochen.
Familien wurden zurückversetzt in den März 2020: Kitas und Schulen sind dicht, es gibt keinen funktionierenden Distanzunterricht, und die neuen Kontaktbeschränkungen wirken sich für Kleinkinder am strengsten aus.
Die Ein-Personen-Regel, von der Jüngere anders als bisher nicht mehr ausgenommen sind, bedeutet de facto: Kleinere Kinder, die von Vater oder Mutter begleitet werden müssen, können gleichaltrige Freunde überhaupt nicht mehr treffen – nicht mal draußen. Im Gegensatz zu Erwachsenen setzt man bei ihnen auf völlige Isolierung von Gleichaltrigen.
Natürlich mussten Merkel und die Länderchefs handeln angesichts der ungebrochen hohen Zahl an Neuinfektionen und Toten. Dass sie aber Kinder so dermaßen überproportional in die Pflicht nehmen bei den notwendigen Kontaktbeschränkungen, ist ein familienpolitisches Desaster.





