Kommentar Dem Geduldigen gehört am Aktienmarkt die Zukunft

Für Privatanleger lohnt es sich, langfristig an ihren Aktienanlagen festzuhalten.
Privatanleger besitzen gegenüber institutionellen Investoren einen unschätzbaren Vorteil: Sie werden nicht vom Regulator getrieben, täglich oder gar stündlich die Entwicklung ihrer Portfolios zu verfolgen und bei Einbrüchen schnell zu reagieren.
Sie haben keine Benchmark, also Messlatte, wie den deutschen Leitindex Dax oder in den USA den S&P 500, an dem sie gemessen werden. Anders bei den Profis: Für sie gilt es, zumindest nicht schlechter abzuschneiden als die Benchmark – sonst steht Ärger ins Haus.
Dabei lohnt es sich, in turbulenten Zeiten ruhig zu bleiben, wie die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Krise an den Märkten gezeigt hat. In den USA markieren aktuell Indizes wie der S&P 500 oder der Nasdaq 100 wieder neue Rekordstände. Auch in Europa notieren viele Indizes nicht weit entfernt von ihren Höchstkursen.
Wer der Erholung nicht getraut hat oder aus Risikogesichtspunkten sogar verkaufen musste, wurde auf dem falschen Fuß erwischt und hinkt bei seinen Investments in der Ertragsentwicklung hinterher. Das gilt insbesondere für Privatanleger, die schlimme Zeiten auf die Börse zukommen sahen und eines Besseren belehrt wurden. Das gilt zumindest so lange, wie es nicht zu einem zweiten Lockdown kommt. Steigende Infektionszahlen und eine gewisse Müdigkeit, Regeln wie Abstand und Mundschutz einzuhalten, setzen zumindest ein Fragezeichen hinter die weitere Entwicklung.
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Dass es sich lohnt, langfristig an seinen Aktienanlagen festzuhalten, zeigt eine Simulation der Privatbank M.M. Warburg anhand historischer Daten. Diese sollte zeigen, wie lange Anleger bei einem vergleichsweise risikoreichen Multi-Asset-Portfolio an ihrem Investment festhalten müssen, um wenigstens eine Nullrendite zu erzielen.
Die Aktienquote wurde dabei mit 60 Prozent festgelegt. Das Ergebnis: Wer zehn Jahre warten kann, darf sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent auf eine Rendite oberhalb der Nullgrenze freuen. Wer noch mehr Geduld mitbringt, kann negative Renditen sogar nahezu komplett ausschließen.
Ebenfalls lohnt es sich, einen Blick auf die Dividende zu werfen, die die Unternehmen bezahlen. Wer seine Ausschüttungen in schwierigen Zeiten bewahren kann, wie das etwa bei Siemens, Allianz und Munich Re der Fall ist, der zeigt Stärke. Das Geschäftsmodell funktioniert. Und wenn die Zeiten besser werden, sind sicherlich weitere steigende Dividenden zu erwarten.
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