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KommentarDen Beweis für den Sinn des Monsanto-Kaufs muss Bayer erst noch liefern

Vor fünf Jahren einigte sich Bayer mit Monsanto auf eine Übernahme – seitdem hat Bayer 50 Prozent an Börsenwert verloren. Der Vertrauensverlust bei Investoren ist hoch.Bert Fröndhoff 15.09.2021 - 04:00 Uhr Artikel anhören

Vor allem die Diskussionen um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat sind seit der Monsanto-Übernahme nie abgerissen.

Foto: AFP

Am 14. September 2016 strahlten Bayer-Chef Werner Baumann und der damalige CEO von Monsanto, Hugh Grant, in die Kameras. In New York hatten sie sich nach monatelanger Auseinandersetzung grundsätzlich auf einen Verkauf des US-Saatgutherstellers an den Leverkusener Konzern für rund 63 Milliarden Dollar geeinigt.

Für Bayer begann der Kampf um das ambitionierte Übernahmeprojekt danach erst richtig. Die Bedenken der Kartellwächter konnte der Konzern ausräumen. Der Gegenwind von Öffentlichkeit und skeptischen Investoren, die Diskussionen um Glyphosat und die Niederlagen bei den Prozessen um den Unkrautvernichter belasten den Konzern bis heute.

Fünf Jahre nach der Übernahmevereinbarung muss das Zwischenfazit kritisch ausfallen. Exakt 50 Prozent hat Bayer seit dem 14. September 2016 an Börsenwert verloren. Die Kursentwicklung signalisiert ein schwerwiegendes Problem: Es ist in fünf Jahren nicht gelungen, die Aktionäre und Investoren vom Sinn dieses milliardenschweren Zukaufs zu überzeugen. Am Finanzmarkt hat sich eine Skepsis gegenüber Bayer festgesetzt. Der Vertrauensverlust ist anhaltend hoch.

Das hat Gründe. Es geht nicht allein um die Frage, ob Bayer die Rechtsrisiken in den USA falsch eingeschätzt hat, was der Konzern bestreitet. Es sind vielmehr die regelmäßigen negativen Überraschungen beim Monsanto-Projekt: die dauernden Niederlagen vor US-Gerichten, verfehlte Ziele, operative Probleme im kombinierten Agrargeschäft.

Keine Frage: Die rein strategische Rationale hinter dem Monsanto-Kauf ist weiterhin nachvollziehbar. Bayer hat sich damit an die Spitze der globalen Agrarchemie gesetzt, was ein mutiger Schritt ist. Und die Rechtslasten wegen Glyphosat kann der Konzern finanziell sicher wegstecken.

Doch Bayer würde besser dastehen, wenn sich das Agrargeschäft zum erwarteten operativen Knaller entwickelt hätte. Da aber die Sparte überraschend mit Margenproblemen und hohen Kosten zu kämpfen hat, verwundert es nicht, wenn weitere Investoren den Glauben an das Projekt verlieren.

Das Vertrauen kommt erst dann wieder zurück, wenn das Projekt Monsanto zum versprochenen Gewinn- und Cash-Bringer wird und der „Flow“ an Negativnachrichten stoppt. Den überzeugenden Beweis für den Sinn des Monsanto-Kaufs muss Bayer noch liefern – vor allem gegenüber den Investoren. 2022 wird dafür ein entscheidendes Jahr.

Mehr: Glyphosat nur noch eingeschränkt erlaubt

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