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Kommentar Der Bafin-Rüffel erschüttert die Glaubwürdigkeit der Deutschen Bank

Für ein paar Tage sah es so aus, als wäre die Deutsche Bank endlich eine ganz normale Bank. Doch der Weg bis zu diesem Ziel ist noch immer weit.
03.05.2021 - 16:39 Uhr Kommentieren
Nach dem Rüffel der Aufsicht für Mängel bei der Geldwäscheprävention hat die größte heimische Bank ein Glaubwürdigkeitsproblem. Quelle: Bloomberg
Christian Sewing, Vorstandschef der Deutschen Bank

Nach dem Rüffel der Aufsicht für Mängel bei der Geldwäscheprävention hat die größte heimische Bank ein Glaubwürdigkeitsproblem.

(Foto: Bloomberg)

Glanz und Elend liegen bei der Deutschen Bank noch immer sehr eng beisammen. Am vergangenen Mittwoch durfte sich Vorstandschef Christian Sewing über ziemlich ansprechende Quartalszahlen und einen Kurssprung der Aktie von elf Prozent freuen. Zwei Tage später setzte ein Rüffel der Finanzaufsicht Bafin für chronische Mängel bei der Geldwäschebekämpfung der ungewohnt idyllischen Stimmung beim größten heimischen Geldhaus ein abruptes Ende.

Die Anordnung der Bafin ist mehr als eine peinliche Panne, es ist ein Rückfall in die schlechten alten Zeiten, als die Bank im teuren Dauerclinch mit den Aufsehern lag und ein Skandal dem anderen folgte.

Die Probleme mit den Kontrollsystemen sind alles andere als neu. Bereits seit 2012 bastelt die Bank an der Verbesserung ihrer Geldwäscheprävention herum – mit ziemlich überschaubarem Erfolg. Fünf Jahre später musste die Bank 630 Millionen Dollar Strafe bezahlen, weil russische Kunden über Konten der Frankfurter Milliardenbeträge gewaschen hatten, natürlich ein Anlass zur Reue.

Aber die Fortschritte beim Kampf gegen die Finanzkriminalität fielen so mau aus, dass die Bafin der Bank 2018 einen Geldwäschesonderbeauftragten ins Haus setzte, eine Premiere in der deutschen Finanzbranche.

Die Glaubwürdigkeit der Deutschen Bank ist erschüttert

In den vergangenen Jahren hat die Bank nicht nur zwei Milliarden Euro investiert, sondern ihr Team zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung auch auf 1600 Mitarbeiter aufgestockt. Doch alle diese Anstrengungen reichen offenbar nur für ein „hat sich stets bemüht“ im Bafin-Zeugnis.

Eigentlich wäre das Mandat des Sonderbeauftragten im September ausgelaufen, nun wird es nicht nur um drei Jahre verlängert, sondern noch einmal erweitert.

Vorstandschef Sewing trat mit dem Versprechen an, eine neue Deutsche Bank zu bauen, die stabiler, zuverlässiger und vertrauenswürdiger sei. Dabei hat er in den vergangenen beiden Jahren beachtliche Fortschritte erzielt. Aber die Bafin-Blamage ist ein herber Rückschlag auf diesem Weg.

Mit ihren schier endlosen Irrungen und Wirrungen seit der Finanzkrise hat die Bank mit dafür gesorgt, dass das Wort Kulturwandel einen schalen Beigeschmack bekommen hat. Die Bafin-Blamage weckt jetzt erneut Zweifel, wie ernst es der Bank mit ihrer Läuterung wirklich ist. Solche Rückschläge erschüttern die Glaubwürdigkeit und damit das Vertrauen in das gesamte Sanierungsprojekt.

Mehr: Der Milliardengewinn der Deutschen Bank ist kein Meilenstein


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