Kommentar – Der Chefökonom: Energieeffizienz ist der Schlüssel zur Klimawende


Wenig im Fokus steht bislang, dass ein effizienterer Energieeinsatz die Chancen deutlich verbessern würde, die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen.
„Zehn Prozent gehen immer“ – mit diesem Appell forderte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vergangenes Frühjahr die Deutschen zum Energiesparen auf.
Offenbar wirkte diese Aufforderung. Nach ersten Schätzungen ging der Energieverbrauch in Deutschland im vergangenen Jahr um knapp fünf Prozent zurück, während gleichzeitig die gesamtwirtschaftliche Leistung real um 1,9 Prozent anstieg.
Dieser Schritt zur Entkoppelung von Wertschöpfung und Energieverbrauch kann nur der erste sein, dem weitere folgen müssen, wenn in Deutschland die ambitionierten energiepolitischen Ziele erreicht werden sollen. Bis 2045 soll das Land klimaneutral werden.
Dazu muss zum einen die Volkswirtschaft überall, wo es realisierbar ist, von fossilen Brennstoffen auf Strom umstellen. Zum anderen muss der damit einhergehende steigende Energiebedarf möglichst ausschließlich aus Erneuerbaren gedeckt werden. Bis 2030 soll die Stromerzeugung auf 750 Terawattstunden (TWh) gesteigert werden.
Dies sind 30 Prozent mehr, als heute verbraucht wird. Mindestens 600 TWh Elektrizität sollen binnen acht Jahren aus regenerativen Quellen stammen. Schließlich soll das Atomkraftzeitalter in Deutschland sehr bald enden, der Kohleausstieg rasch gelingen und anschließend zudem weitgehend auf Erdgas verzichtet werden. Daher sollen Windkraft- und Solarenergieanlagen kräftig ausgebaut werden. Regenerativ erzeugter Strom wird zum Schlüsselelement und Bindeglied der Energiewende.





