Kommentar – Der Chefökonom: Wachsender Wohlstand hält unsere Gesellschaft zusammen


Das Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik ist im vergangenen Jahr zum neunten Mal geschrumpft, und es ist durchaus möglich, dass mit 2024 das zehnte Rezessionsjahr der deutschen Nachkriegsgeschichte gleich folgen wird. Die gesamtwirtschaftliche Vorgabe aus 2023 ist negativ, und für das erste Quartal sehen nicht wenige Ökonomen einen weiteren Rückgang der Wirtschaftsleistung, der im Jahresverlauf schwer aufzuholen sein dürfte.
Nach vorläufigen amtlichen Daten war die gesamtwirtschaftliche Leistung im Schlussquartal 2023 kaum höher als Ende 2019. Bereits jetzt fehlt der Gesellschaft das Wachstum von vier Jahren. Zum Vergleich: Die bislang größten gesamtwirtschaftlichen Verluste infolge der globalen Finanzkrise 2008/09 waren bereits nach zehn Quartalen aufgeholt, und es folgte ein kräftiger, lang anhaltender Aufschwung.
Die Schwächephase zu Beginn dieses Jahrhunderts hielt vier Jahre an. Doch sie fand mit der Agenda 2010 ein Ende und mündete in einem veritablen Aufschwung. Solch eine Perspektive fehlt nun, sowohl mit Blick auf die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen als auch auf die Politik.





