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KommentarDer Streit zwischen Söder und Laschet ist ein fatales Signal für das Land

Deutschland steht vor dem dritten Lockdown. Die ermüdeten Bürger müssen zusehen, wie sich CDU und CSU zerlegen und im Kampf gegen das Virus gegenseitig blockieren.Thomas Sigmund 12.04.2021 - 06:41 Uhr Artikel anhören

Streiten um die Kanzlerkandidatur: CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Vorsitzender Markus Söder.

Foto: dpa

Einen Verlierer gibt es auf jeden Fall im Machtkampf zwischen Markus Söder und Armin Laschet. Setzt sich der CSU-Chef bei der Kanzlerkandidatur der Union durch, steht der CDU-Vorsitzende düpiert da. Läuft es umgekehrt, muss Söder angeschlagen nach München zurück.

Die Ansage des bayerischen Ministerpräsidenten sagt viel aus über den Zustand der Union. Da mögen die Spindoktoren der beiden Parteien noch so oft betonen, der Wettbewerb wäre nur Beweis dafür, dass man zwei sehr starke Kandidaten habe. Es ist vor allem ein fatales Signal für die Bürger in diesem Land.

Mitten in der Pandemie und einer der schwersten wirtschaftlichen Krisen, die Deutschland je erlebt hat, streiten sich die Spitzenmänner der Union um die Macht. Anstatt zu kooperieren und die eigenen Egos hintanzustellen, kommen unsichere Zeiten auf die größte Regierungspartei zu.

Der Unterlegene wird sicherlich auch im Wahlkampf dem Kanzlerkandidaten nicht folgsam zur Seite stehen. Es ist absehbar, dass sich die beiden Parteichefs mit weiteren Sticheleien das Leben schwermachen.

Kanzlerin Angela Merkel hat am Sonntag vorzeitig die Sitzung der Unionsfraktion verlassen. Es geht um ihr Erbe. Sie sollte die beiden mächtigen Unionsmänner noch mal an einen Tisch holen und sie ins Gebet nehmen. Die Bürger stehen vor einem dritten Lockdown und haben keinerlei Verständnis für solche Spielchen.

Die Union läuft zudem auf eine weitere schwere Belastungsprobe zu. Vor wenigen Jahren hatte beinahe die Flüchtlingskrise die Fraktion von CDU und CSU zerrissen. Söder sprach damals in Richtung von Kanzlerin Merkel von Asyltourismus, der damalige CSU-Chef Horst Seehofer von einem Unrechtsstaat.

Der erfahrene Politikfuchs Wolfgang Schäuble warnt nun eindringlich vor einer Kampfabstimmung in der Unionsfraktion. Er scheint eine Zerreißprobe ein knappes halbes Jahr vor der Bundestagswahl zu fürchten.

Die SPD hat unfallfrei einen Kanzlerkandidaten aufgestellt. Die Grünen wollen ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten am 19. April wenigstens nach außen hin harmonisch präsentieren. Nur die Union, die sich gern staatstragend gibt, hält nicht, was sie verspricht.

Verwandte Themen Markus Söder CSU Armin Laschet CDU Angela Merkel Deutschland

Aktuelle Umfragen zeigen der NRW-CDU und der CSU in Bayern, wohin solch ein Kasperletheater führen kann. Beide stürzten in der Wählergunst steil ab. Es geht zwar um das Kanzleramt. Trotzdem möchte man Söder und Laschet am liebsten zurufen: Es reicht, meine Herren!

Mehr: Söder und Laschet befinden sich in einer strategischen Falle.

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