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  4. Fußball-EM Uefa Regenbogen: Deutschland darf sich nicht auf die Uefa-Entscheidung einlassen

KommentarDeutschland darf die Regenbogen-Entscheidung der Uefa nicht akzeptieren

Es ist nicht hinnehmbar, dass die Regeln des Fußballverbands während der EM über dem nationalen Recht der Bundesrepublik Deutschland stehen. Jetzt ist Mut gefragt.Mathias Brüggmann 22.06.2021 - 15:21 Uhr Artikel anhören

Die Uefa hat die Ilumination in Regenbogenfarben verboten.

Foto: dpa

Sonst brüllt der bayerische Löwe immer gern laut, wenn er etwas will. Jetzt „bedauert“ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Uefa-Entscheidung, das Münchener Stadion zum deutschen EM-Spiel gegen Ungarn am Mittwoch nicht in den Regenbogenfarben leuchten zu lassen. Der Löwe wird zum Bettvorleger.

Wer entschlossen ein klares Zeichen für Toleranz und Vielfalt setzen will, handelt, anstatt zu fragen. Die Anfrage an Europas Fußballverband Uefa, die Münchener Arena als klares Zeichen für Toleranz und gegen die immer weiter eingeschränkten Freiheiten für Homo- und Transsexuelle im Land von Deutschlands EM-Gegner Ungarn erstrahlen lassen zu dürfen, war falsch.

Denn egal, wie die Uefa entscheidet, es ist immer eine politische Entscheidung. Und eben als solche, als aus ihrer Sicht richtige politische Entscheidung, feiert die ungarische Regierung die Entscheidung des europäischen Fußballverbands.

Warum also hat der Münchener Stadtrat bei der Uefa überhaupt angefragt? Warum lässt ein deutsches Stadtparlament, eine stolze bayerische Landesregierung, letztendlich sogar die ganze deutsche Politik zu, dass für die Zeit einer Fußball-Europameisterschaft die Regeln der Uefa über dem nationalen Recht der Bundesrepublik Deutschland stehen? Dies ist inakzeptabel.

Deutschland, Bayern und München dürfen sich dies nicht bieten lassen. Und ebenso mutig wie richtig wäre es, die Münchener Arena am Mittwoch doch, zumindest kurzzeitig, mit Regenbogenfarben zu beleuchten.

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Denn hier geht es nicht um eine Kleinigkeit oder um wirtschaftliche Interessen, wie wenn die Uefa in Stadionnähe an den Austragungsorten den Ausschank von Biersorten verbietet, die nicht vom offiziellen Sponsor gebraut werden. Es geht um Menschenrechte und die politischen Grundrechte eines Landes. Und die dürfen nicht unter die zweifelhaften Rechtsvorstellungen internationaler Sport-Großverbände wie dem Olympischen Komitee, der Uefa oder der Fifa gepflügt werden.

„König Fußball“ wird der Sport mit dem runden Leder gern genannt. Und tatsächlich regiert der vermeintliche König an seinen Hochtagen wie während der Europameisterschaft oder der Weltmeisterschaft den Tagesablauf sehr vieler Menschen. Aber lassen wir in einer Demokratie den Fußball nicht zu einem herrschenden König werden.

Mehr: Ethik ist beim verkauften Fußball nur ein Wort ohne jeden Wert. Ein Kommentar.

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