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Kommentar Die Kapitalerhöhung für den IWF ist eine Finanzspritze für die Weltwirtschaft

Der Internationale Währungsfonds erhöht seine Sonderziehungsrechte. Das nützt nicht nur den ärmeren Ländern. Auch die reichen Exportwirtschaften profitieren davon.
03.08.2021 - 19:07 Uhr Kommentieren
IWF-Chefin Kristalina Georgieva bei einer Rede in Paris über die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas. Quelle: AP
IWF-Chef Kristalina Georgieva

IWF-Chefin Kristalina Georgieva bei einer Rede in Paris über die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas.

(Foto: AP)

Donald Trump hatte das Vorhaben noch blockiert. Joe Biden macht die größte Kapitalerhöhung in der Geschichte des Internationalen Währungsfonds (IWF) möglich. Um stattliche 650 Milliarden Dollar werden die sogenannten Sonderziehungsrechte (SZR) des Fonds jetzt erhöht. Dabei handelt es sich um ein Kunstgeld des IWF, das es seinen Mitgliedern ermöglicht, gegen SZR andere Währungen zu kaufen und so eine Zahlungsbilanzkrise zu verhindern.

Braucht die Weltwirtschaft noch mehr Kredite? Diese Frage ist durchaus berechtigt angesichts der 4,6 Billionen Dollar, die Regierungen rund um den Globus bislang zur Bekämpfung wirtschaftlichen Folgen der Pandemie ausgegeben haben. Der weit überwiegende Teil der Corona-Hilfen ist jedoch den reichen Industrieländern des globalen Nordens zugute gekommen. Die ärmeren Ländern gucken dagegen nicht nur beim Impfen in die Röhre, sondern warten auch auf die wirtschaftliche Erholung wie auf Godot.

Das ist nicht nur moralisch bedenklich, sondern auch ökonomisch unsinnig. Oft sind es nämlich genau jene Schwellenländer, die in den vergangenen Jahren neben China globale Wachstumsmotoren waren. Eine schnelle wirtschaftliche Erholung in den sogenannten Emerging Markets würde auch den westlichen Exportwirtschaften nützen, allen voran Deutschland.

Asien ist dafür ein gutes Beispiel. Während nach Angaben des IWF in den entwickelten Volkswirtschaften im Durchschnitt etwa 40 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind, ist die Quote in den Emerging Markets nicht einmal halb so hoch.

In Ländern wie Thailand, Indonesien und die Philippinen, in denen immerhin mehr als 450 Millionen Menschen und damit genauso viele wie in der EU leben, sind weniger als zehn Prozent der Bevölkerung immunisiert. Die beiden letztgenannten Volkswirtschaften wuchsen vor der Pandemie noch mit Jahresraten von mehr als fünf Prozent.

Ökonomen warnen davor, dass eine schnelle Ausbreitung der Delta-Variante die gesamte südostasiatisch Region wirtschaftlich um Jahre zurückwerfen würde. Hinzu kommen Risiken durch die immer größer werdende Spaltung der Weltwirtschaft. Der staatlich befeuerte Boom im reichen Norden könnte die Zinsen nach oben treiben und viele der hochverschuldeten Schwellenländer zusätzlich in finanzielle Schwierigkeiten stürzen.

Es liegt also auch im Interesse der reichen Länder, dass die Emerging Markets sich wirtschaftlich zügig erholen und das Wachstum dorthin zurückkehrt. 275 Millionen Dollar der neuen SZR sollen ärmeren Ländern zugute kommen. IWF-Chefin Kristalina Georgieva spricht mit Blick auf die Kapitalerhöhung deshalb zu Recht von einer „Finanzspritze“ für die Weltwirtschaft.

Mehr: 650 Milliarden Dollar: IWF will Finanzkraft um Rekordwert steigern

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