Kommentar Die Lufthansa-Aktionäre sollten dem Rettungspaket zustimmen

Der Streit mit Brüssel über die Rettung der Airline ist weitgehend abgehakt.
Das Hin und Her bei der Lufthansa-Rettung wurde vielfach kritisiert. Wertvolle Zeit wurde vergeudet. Tage und Wochen, in denen die Liquiditätsreserven der Airlines-Gruppe weiter dahinschmolzen. Dennoch: Die erneute Verzögerung, entstanden aus der Ablehnung des Aufsichtsrats des staatlichen Rettungspakets, hat sich gelohnt.
Der nun ausgehandelte und vom Kontrollgremium an diesem Montag verabschiedete Kompromiss mit der EU-Kommission kann sich sehen lassen. Die Folgen der Kartellauflagen für das Netzwerk und damit für die Profitabilität des Unternehmens sind noch einmal deutlich abgemildert worden. So kann es durchaus sein, dass sich am Ende kaum ein Wettbewerber finden wird, der die Verkehrsrechte und die Flugzeuge, die die „Hansa“ abgeben muss, haben will.
Die Start- und Landerechte sind auf absehbare Zeit kein knappes Gut mehr. Wer die einst so begehrten Slots in Frankfurt und München haben will, muss sich diese wohl nicht über die geplante Auktion bei der EU-Kommission besorgen, sie sind ohnehin verfügbar. Zum anderen könnten die Konditionen, zu denen die Konkurrenten die Lufthansa-Jets und ihrer Crews übernehmen müssen, abschreckend wirken.
Ohnehin ist der Streit mit Brüssel über die Auflagen des staatlichen Rettungspakets weitgehend abgehakt. Viel wichtiger ist nun das Votum der Aktionäre auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni.
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Sicher: Das Menü, das Management und Aufsichtsrat den Anteilseignern auftischen werden, ist wenig bekömmlich. Die Anteile der Bestandsaktionäre werden deutlich verwässert. Und während der Bund bei einem Bezugspreis von nur 2,56 Euro fast sicher am Neustart der Airline über Kursgewinne verdient, gilt das für die meisten Anteilseigner nicht.
Ärger sollte nicht in Ablehnung münden
Der Frust ist nachvollziehbar. Doch der Ärger sollte nicht in eine Ablehnung münden. Das wäre die denkbar schlechteste Variante – für alle Beteiligten. Der eine oder andere mag vielleicht denken, dass der Staat die „Hansa“ auch bei einem Scheitern des Rettungspakets schon auffangen werde.
In Italien ist diese Rechnung bei der Alitalia bereits mehrfach aufgegangen. Nun wird die Airline sogar komplett verstaatlicht. Doch Lufthansa ist nicht Alitalia.
Auch wenn die EU-Kommission der Fluglinie bei ihren Forderungen entgegengekommen ist – die Auflagen zeigen, dass die Wettbewerbshüter in Brüssel die Marktposition des Unternehmens tendenziell kritisch sehen. Man schaut also genau hin, was mit der Lufthansa geschieht.
Eine Ablehnung des Pakets würde deshalb wohl unweigerlich in die Insolvenz führen – und in den Totalverlust für die Aktionäre.
Mehr: Kritik an Staatshilfen – Wie einflussreiche Lobbyisten Strippen ziehen.
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Hallo!
Mein Onkel ,aus den USA, hat folgendes Sprichwort. Auf einem toten Pferd kann man nicht reiten, auch wenn der Sattel aus Gold ist. Klagt die Vaterlandsverräter, VW- Manager und Lobbylisten an und beendet so die all gegenwertige Korruption in der deutschen Wirtschaft. Vom NOX- Kartell über Dieselgat bis zu Corona alles nur Schwindel und Korruption. Verkauft die VW- Aktien!! Lange tauert der Absturz nicht mehr.
MfG