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Kommentar Die Regierung verschenkt in der Coronakrise die Chancen der Digitalisierung

Die Bundesregierung hat zu lange versäumt, die Pandemie mit digitalen Mitteln einzudämmen. Apps wie Luca sind nur dank privatwirtschaftlicher Initiative möglich.
08.03.2021 - 12:06 Uhr Kommentieren
Auf einem Handy zeigt die „ Corona-Warn-App“ ein erhöhtes Risiko an, welches darauf hinweist, Kontakt mit einer infizierten Person gehabt zu haben. Luca könnte die zweite flächendeckend eingesetzte App werden. Quelle: dpa
Corona-Warn-App

Auf einem Handy zeigt die „ Corona-Warn-App“ ein erhöhtes Risiko an, welches darauf hinweist, Kontakt mit einer infizierten Person gehabt zu haben. Luca könnte die zweite flächendeckend eingesetzte App werden.

(Foto: dpa)

Die Corona-Tracing-App Luca könnte das Suchen und Finden von Corona-Infizierten und Hotspots beschleunigen. Ob Luca von allen Gesundheitsämtern Deutschlands eingesetzt wird, entscheidet sich am Montag.

Sollten sich Bund und Länder dazu durchringen, wäre Luca neben der Corona-Warn-App die zweite flächendeckend eingesetzte App für diesen Zweck – und die zweite, bei der der Impuls nicht aus der Bundesregierung kam. Schon bei der Corona-Warn-App hatten sich zunächst Wissenschaftler und Unternehmen zu einer Initiative zusammenschlossen, um eine App zu entwickeln. Erst dann ist die Bundesregierung auf den Zug gesprungen. Die Bundesregierung hat die Möglichkeiten, die die Digitalisierung bei der Einbindung der Pandemie bietet, schlicht vernachlässigt.

Kanzleramtschef Helge Braun trat der Kritik, dass jetzt auch Luca wieder von privaten Anbietern entwickelt worden ist, in der Talkrunde von Anne Will mit einer Gegenfrage entgegen. Warum müsse denn der Staat so etwas selbst anbieten, fragte Braun. Warum sei es denn nicht in Ordnung, ein Unternehmen wie Luca zu unterstützen.

Von Start-ups lernen

Die Antwort: Weil es nicht reicht, den Einsatz digitaler Produkte zu beschließen, sondern man schon Einfluss auf die Entscheidung selbst haben muss. Das haben Start-ups erfolgreich wieder und wieder gezeigt. Sennder, Auto1 und N26 sind da nur wenige Beispiele. Sie sahen ein Problem – ineffiziente Strukturen im Transportwesen, Gebrauchtwagenhandel, in Banken – und fanden eine Lösung.

Im Fall der Bundesregierung wäre es also schon früher wichtig gewesen, das Problem zu analysieren – die Gesundheitsministerien haben Probleme, die Corona-Fälle nachzuverfolgen – und dann direkt über eine digitale Lösung nachzudenken. Die Bedeutung von Hotspots war ja bereits lange klar. Auch dass es bei der Bekämpfung helfen kann, Cluster zu bilden. Und dass die Corona-Warn-App dabei allein nicht ausreicht, hat sich schon vor Monaten gezeigt. Doch statt sich direkt zu überlegen, ob es dafür nicht eine bessere App geben könnte, hat die Regierung versucht, die Pandemie vor allem mit dem Maßstab der Inzidenz zu steuern, was einen flächendeckenden Lockdown mit weitreichenden Auswirkungen für Gesellschaft und Wirtschaft zur Folge hatte.

Im Jahr 2021 bedeutet Digitalisierung für den Bund offenbar immer noch: alles wie immer machen und dann was Digitales obendrauf – statt direkt die digitalen Möglichkeiten mitzudenken. Da kann sich die Regierung von Start-ups noch einiges abschauen.

Mehr: Luca-App verändert die Art des Corona-Tracings

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