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KommentarDie Rentenerhöhung ist ungerecht

Um mehr als fünf Prozent sollen im nächsten Jahr die Altersrenten steigen. Das ist den Jüngeren schwer vermittelbar. Die Ampelkoalition sollte für Generationengerechtigkeit sorgen.Frank Specht 03.11.2021 - 20:15 Uhr Artikel anhören

Die Renten steigen um mehr als fünf Prozent. Für die Älteren sind das gute Aussichten, aber die Jüngeren müssen dafür geradestehen.

Foto: dpa

Rentner dürfen nicht vom Wohlstand in Deutschland abgekoppelt werden, und man sollte Alt und Jung auch nicht gegeneinander ausspielen. Doch die voraussichtliche Rentenerhöhung von mehr als fünf Prozent im kommenden Jahr ist ungerecht und schwer vermittelbar.

Während viele Arbeitnehmer noch unter den finanziellen Folgen der Coronapandemie leiden, gibt es für die Ruheständler ein sattes Plus. So will es die komplizierte Rentenanpassungsformel.

Zahlen müssen die kräftige Erhöhung, die dauerhaft wirkt, die Jüngeren mit ihren Beiträgen und Steuern.

Jetzt rächt sich eine zukunftsvergessene Politik der Großen Koalition, die vor allem die große Gruppe der älteren Wähler in den Blick nahm und weniger die Jugend. Denn ohne die von Union und SPD beschlossene Aussetzung des sogenannten Nachholfaktors, der Rentenanpassungen in wirtschaftlichen Krisenzeiten dämpft, würde die im kommenden Jahr anstehende Erhöhung nur halb so hoch ausfallen.

Die Altersbezüge würden dann nicht deutlich stärker steigen als die Löhne, und die Rentnerinnen und Rentner könnten sich trotzdem noch über ein Plus freuen.

Renten steigen stärker als die Löhne – das ist nicht zukunftsorientiert

Wenn es SPD, Grüne und FDP mit ihrem Vorhaben ernst meinen, eine Zukunftskoalition gründen zu wollen, dann sollten sie den noch bis 2025 ausgesetzten Nachholfaktor schleunigst wieder in Kraft setzen. Andernfalls müssen die Beitragszahler weiter finanziell dafür geradestehen, dass die Renten langfristig schneller steigen als die Löhne – was alles andere als generationengerecht ist.

Leider findet sich ein entsprechendes Vorhaben nur im Wahlprogramm der Liberalen. Die FDP hat also die Chance, sich in einer künftigen Regierung als Stimme der rentenpolitischen Vernunft zu positionieren.

Eine Ampelregierung sollte den Mut haben, Generationengerechtigkeit nicht nur beim Thema Klimaschutz durchzubuchstabieren, sondern sie auch in den sozialen Sicherungssystemen stärker als bisher in den Blick zu nehmen.

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Die Wiedereinsetzung des Nachholfaktors wäre ein leichter und schon im ersten Regierungsjahr umsetzbarer Schritt in die richtige Richtung.

Mehr: Rentenexperte Raffelhüschen: „Das hohe Rentenniveau erfordert deutlich höhere Beiträge“

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