Kommentar: Europa sucht seinen Platz in der neuen Weltunordnung


Der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar brachte in München die neue Weltunordnung auf den Punkt. Er müsse sich bei der sich abzeichnenden neuen Blockkonfrontation nicht entscheiden, ob er auf der Seite der USA oder Chinas stehe. Er habe die Wahl, wechselnde Allianzen einzugehen, sagte der Topdiplomat. Und darum sollte man ihn beneiden.
Drei Tage Münchner Sicherheitskonferenz haben gezeigt, wie sich die Welt neu sortiert. Die Rolle der USA als globaler Ordnungsfaktor und Schutzmacht Europas wird zunehmend hinterfragt – von den Trump-Anhängern in Washington, aber auch in vielen Hauptstädten rund um den Globus.
Regionalmächte wie Saudi-Arabien oder Indonesien erwachen zu neuem Selbstbewusstsein. Die pluralistische Demokratie nach westlichem Vorbild steht unter Druck und wäre bei einem erneuten Trump-Wahlsieg selbst in den USA in Gefahr. Von Autokraten wie dem russischen Präsidenten Putin oder Chinas Staatschef Xi wird sie schon heute verächtlich gemacht. Die geplante Erweiterung der BRICS-Staaten zeigt, dass sich Alternativen zu den klar westlich definierten Formaten wie der G7 bilden.





