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KommentarFür Amerikas Finanz-Elite hat Trump eine rote Linie erreicht

Im Machtgeflecht der USA läuft der große Härtetest. Die jüngste Attacke des US-Präsidenten auf Fed-Chef Powell lässt die Wall Street heftig reagieren. Das ist ungewohnt – und überfällig.Astrid Dörner 17.07.2025 - 04:28 Uhr
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Notenbank-Chef Jerome Powell: US-Präsident Trump hat ihn schon seit Monaten auf dem Kieker. Foto: REUTERS

Am 9. April war es Jamie Dimon, dem es gelang, US-Präsident Donald Trump zum Umdenken zu bringen. Der CEO von Amerikas größter Bank JP Morgan Chase trat vor die Kameras von Fox Business, jenem Sender, der im Weißen Haus besonders häufig läuft.

Trump müsse eine Zollpause verkünden, sagte Dimon, wenn er einen Crash an den Märkten verhindern wolle. Wenn nicht, sei eine Rezession „eine wahrscheinliche Konsequenz“.

Die Botschaft kam an. Trump verkündete noch am selben Tag, die Zölle für 90 Tage auszusetzen, was Märkte und Unternehmen sehr erleichterte.

Dieses Mal ist Amerikas mächtigster Bankmanager nicht allein. Am Mittwoch äußerten die CEOs von Goldman Sachs, der Bank of America und der Citigroup die gleichen Sorgen wie Dimon, der schon am Dienstag betont hatte, wie wichtig die Unabhängigkeit der Notenbank sei.

Sie reagierten damit auf erneute Nervosität an den Märkten. US-Medien hatten berichtet, dass Trump kurz davor stehe, Jerome Powell zu entlassen, den Chef der US-Notenbank Federal Reserve. Diesmal rückte Trump schon nach wenigen Minuten von dem Plan ab. Doch obwohl sich Aktien-, Anleihe- und Devisenmärkte schnell wieder erholten, hinterlässt die Aktion Spuren.

Banker stellten ihre Geschäftsinteressen zu lange zurück

Die warnenden Worte von der Wall Street sind ein wichtiges Signal an Washington. Lange hat Amerikas Finanzelite geschwiegen über die Sorge vieler Kritiker, Trump würde die Demokratie des Landes beschädigen und das Rechtssystem gleich mit.

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Powell-Schock für Märkte – Experte ordnet Trumps Spiel mit der Fed ein

17.07.2025
Abspielen 35:29

Die Banker haben akzeptiert, dass Trump Initiativen zur Förderung der Diversität in Finanzinstituten wieder einkassiert – selbst Jane Fraser, die einzige Frau an der Spitze einer US-Großbank, nahm das stillschweigend hin. Gemäß dem Motto: „Die eigenen politischen Einstellungen sollen nicht das Geschäft ruinieren.“

Bei der Unabhängigkeit der Fed ist nun offenbar eine rote Linie erreicht. Endlich! Dimon und Co. wissen, dass ihre Institute und die US-Wirtschaft nicht erfolgreich sein können, wenn Investoren das Vertrauen in die mächtigste Notenbank der Welt verlieren, wenn es zu einer neuen und scharfen Welle der Inflation in den USA kommt und die Sorgen wegen einer Schuldenkrise immer weiter zunehmen.

Verwandte Themen Donald Trump Jamie Dimon Jerome Powell Fed USA Bank of America

Ob sich Trump nachhaltig von den Bankern in die Schranken weisen lässt, muss sich zeigen. Es ist in Amerikas Machtgeflechten der letzte große Härtetest.

Mehr: JP-Morgan-Chef lobt Friedrich Merz: „Der Kanzler macht genau das Richtige“

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