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Kommentar Für ein Ende der Maskenpflicht in Schulen ist es zu früh

Das Ende der Maßnahme in einigen Bundesländern ist ein unverantwortliches Experiment. Nicht nur bei Schülern ist die Impfquote dafür zu niedrig.
04.10.2021 - 19:48 Uhr 1 Kommentar
Soll die Maskenpflicht komplett entfallen? In zwei Bundesländern sollen Schüler künftig ungeschützt im Unterricht sitzen. Quelle: dpa
Maskenpflicht in Schule

Soll die Maskenpflicht komplett entfallen? In zwei Bundesländern sollen Schüler künftig ungeschützt im Unterricht sitzen.

(Foto: dpa)

Berlin In Berlins und Bayerns Schulen fallen die Masken, andere Bundesländer denken darüber nach, vielerorts gilt die Regel aber noch. Ärztepräsident Klaus Reinhardt sprach sich darüber am Wochenende seinen Ärger von der Seele. Es sei „völlig unangemessen“, dass Kinder und Jugendliche stundenlang im Unterricht eine Maske tragen müssten, während Erwachsene abends maskenlos ins Lokal gehen können.

Allerdings gelten in der Gastronomie und anderen Einrichtungen vielerorts strengere Abstands- und Testregelungen als in den Schulen. Wer im Berliner Club Berghain am Wochenende zum ersten Mal nach eineinhalb Jahren wieder ohne Maske tanzen wollte, musste dem Türsteher nachweisen, dass er genesen oder geimpft ist. In Schulen machen solche Regeln hingegen keinen Sinn. Es ist ganz einfach: Fallen die Masken, fällt der beste Schutz gegen das Virus, den es in Klassenzimmern neben regelmäßigen Tests im Moment gibt.

Luftfilter sind weiterhin eine Rarität in Klassenzimmern. Schlimmer noch: Die Schulen wollen sie nicht haben. Für die mobilen Geräte, die der Bund seit Sommer fördert, wurden bislang noch keine Mittel abgerufen. Die Alternative Lüften fällt mit den fallenden Temperaturen weitestgehend weg.

Keine Luftfilter, keine Masken

Auch mit einem Impfstoff können Kinder und Jugendliche unter zwölf Jahren frühstens im kommenden Jahr rechnen. Unter ihren älteren Mitschülern sind immerhin bereits ein Drittel vollständig geimpft, aber auch das ist zu wenig, denn Jüngere stecken sich meist nicht untereinander, sondern bei Erwachsenen an, also vor allem bei Impfverweigerern. Anders gesagt: Wären Erwachsene nicht so impffaul, könnten Schüler schon längst ohne Maske im Unterricht sitzen.

Solange die sich weiter verweigern, das Impftempo so niedrig bleibt, wie es jetzt ist, solange die Schulen die Luftfilter meiden und das Lüften schwierig ist, so lange braucht es Masken im Unterricht. Die Alternative ist, Kinder und Jugendliche ungeschützt dem Virus auszusetzen, die sich nicht mit einem Impfstoff schützen können. Regelmäßige Tests alleine reichen nicht.

Junge Menschen haben zwar einen deutlich harmloseren Verlauf als Erwachsene, die Gefahr von Langzeitfolgen wie Ermüdung besteht dennoch. Und wer sich ansteckt, muss in Quarantäne – und kann bis zur Genesung nicht am Unterricht teilnehmen. Welchen Schaden das anrichtet, wurde in den ersten drei Wellen überdeutlich. Wenn eine Maske das verhindern kann, ist es leichtsinnig, sie abzuschaffen.

Mehr: Was nach der Wahl auf das Gesundheitssystem zukommt

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1 Kommentar zu "Kommentar: Für ein Ende der Maskenpflicht in Schulen ist es zu früh"

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  • Das Handelsblatt selbst wirbt in großflächigen Anzeigen "Bereit für neues Denken" – „German Zuversicht“ statt „German Angst“!

    Leider hat man offensichtlich vergessen, dies dem eigenen Außenposten in Berlin mitzuteilen. Die dortigen Redakteure gruseln sich lieber auf Basis von aktuellen (fachlich völlig unbegründeten) Aussagen der Spiegel- und Kanzleramts-Kassandra Melanie „ziemlich dumm“ Brinkmann.

    Bleibt nur zu hoffen, dass man auch in Berlin bald bereit für das neue Denken aus Düsseldorf ist!

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