Kommentar: G7 – Der Klub der Ratlosen

Biden besucht bei seiner ersten Auslandsreise als EU-Präsident den britischen Premier.
Selbst notorischen Europa-Pessimisten – und von denen gibt es nicht wenige – dürfte es in diesen Tagen schwerfallen schwarzzusehen. Da erlebt die G7 eine Art Wiedergeburt – jener gediegene und manchmal etwas selbstgefällige Klub aus westlich orientierten Industriestaaten, der auch vier europäischen Ländern jahrzehntelang eine Heimat gab.
Da ist der unumstrittene Anführer des Klubs, Joe Biden, der schon fast als Messias gefeierte US-Präsident. Tatsächlich wirkt der 46. Präsident wie eine Erlösung nach den Strapazen unter dem 45. Präsidenten. Die Zeiten eines erratisch agierenden Donald Trump, der die europäischen Partner mal ignorierte, mal erpresste oder auch erniedrigte, sind vorbei.
Mit Biden kehrt aus Sicht des Westens ein Stück Berechenbarkeit, ein Stück diplomatische Routine zurück. Das ist gerade aus Sicht der Europäischen Union, die das geopolitische Hartballspiel allenfalls rudimentär beherrscht, nicht wenig.
Und es gibt sie ja, die ersten Erfolge. Die prinzipielle Einigung auf eine Mindeststeuer für internationale Konzerne, um die die OECD jahrelang gerungen hatte. Die zunehmend glaubwürdigeren Verpflichtungen im Kampf gegen den Klimawandel, inzwischen sogar vorangetrieben von den einstigen Skeptikern, den USA.





