Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Kommentar In Schwellenländern liegen bei Start-ups höhere Investitionschancen als in den Hotspots

In Berlin kämpfen Investoren um Start-up-Beteiligungen. In Bukarest fehlt Wagniskapital. Der Uipath-Börsengang zeigt, dass Investoren umdenken sollten.
25.04.2021 - 19:00 Uhr Kommentieren
Die Erfolgsgeschichte der nun an der New Yorker Börse notierten Firma begann mit einem kleinen Team in Rumäniens Hauptstadt Bukarest.
Mitarbeiter von Uipath

Die Erfolgsgeschichte der nun an der New Yorker Börse notierten Firma begann mit einem kleinen Team in Rumäniens Hauptstadt Bukarest.

Das rumänische Softwareunternehmen Uipath hat ein Exempel statuiert. Der Börsengang von Europas wertvollstem Start-up in den USA zeigt: Große Technologieinnovationen sind nicht mehr Industrienationen vorbehalten. In Bukarest haben elf Menschen eine Software entwickelt, die das Geschäft von Konzernen verändert. Disruption kann von überall kommen.

Die Software von Uipath automatisiert einfache Büroarbeit. Sie lernt, Prozesse zu erledigen, die Menschen am Computer immer wieder tun. Konzerne sparen damit Arbeitskraft und Geld. Die Software ist ein Motor digitaler Transformation. Ein kleines Team aus einem wirtschaftlich unbedeutenden Land treibt so die Digitalisierung auf der ganzen Welt voran.

Wer in Start-ups investiert, sollte daraus lernen. Das gilt besonders in Zeiten, in denen in Europas Start-up-Hotspots fast schon Wagniskapital-Wahnsinn wie im Silicon-Valley-Maßstab herrscht. Investoren balgen sich um Investitionsziele. Für die Gründer ist das großartig. Doch auf der anderen Seite des Verhandlungstisches stehen die Chancen auf lukrative Investments immer schlechter.

Start-up-Investoren aus Berlin und München reden derzeit ständig vom „kompetitivsten Deal“, den sie je gemacht hätten. Der Anlagedruck ist groß. Die Konkurrenz um die besten Beteiligungen steigt. Neben immer mehr deutschen Wagniskapitalfirmen drängen längst internationale Investoren in den Markt.

Softwarefirmen aus Deutschland zu finanzieren ist ein zunehmend schwieriges Geschäftsmodell

In diesen Hotspots müssen Investoren Start-ups höher bewerten, bekommen weniger Anteile, müssen sehr schnell entscheiden. Viele können gar nur noch in ihre zweite Wahl investieren. Das müssen sich auch all jene klarmachen, die ihr Geld in einem dieser Fonds anlegen.

Softwarefirmen aus Deutschland zu finanzieren ist ein zunehmend schwieriges Geschäftsmodell. Denn Wagniskapitalgeber brauchen auch Start-ups mit Milliardenbewertung in ihrem Portfolio. Von denen wird es in London, Paris, Berlin und München auf absehbare Zeit weniger geben als Fonds, die an ihnen verdienen wollen.

Völlig anders ist die Lage in Rumänien, der Türkei, in Polen oder Griechenland. Dort gibt es gut ausgebildete Mathematiker, Informatiker und andere Tech-Talente. Dank Digitalisierung und Cloud-Diensten können sie heute genauso einfach ein Start-up starten wie Gründer in Berlin. Nur das Wagniskapital fehlt. Der erste Uipath-Investor Earlybird fand fast keinen Co-Investor.

Der Wagniskapital-Boom sollte Investoren Anlass geben, ihre Investmenthypothese zu überdenken. Dass anderswo die besten Deals noch zu haben sind, kann zur Chance werden: für Start-ups aus Schwellenländern und für die Investoren.

Mehr: 29 Milliarden Dollar Bewertung: Europas wertvollstem Start-up gelingt Börsengang in den USA

Startseite
Mehr zu: Kommentar - In Schwellenländern liegen bei Start-ups höhere Investitionschancen als in den Hotspots
0 Kommentare zu "Kommentar: In Schwellenländern liegen bei Start-ups höhere Investitionschancen als in den Hotspots "

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%