Kommentar: Indiens Corona-Tragödie: Die größte Demokratie der Welt ist in Bedrängnis

Das Land hat die weltweit höchste Zahl von Corona-Infizierten täglich und entwickelt sich immer weiter weg vom eigenen Ruf als „größte Demokratie der Welt“.
Die Nachrichten und Bilder aus Indien sind verstörend, empörend und menschlich aufrüttelnd zugleich. Menschen, die vor Kliniken abgelegt werden und drinnen nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden können. Leichen, die auf offener Straße verbrannt werden.
Trotz allen menschlichen Mitleids für diese Tragödie darf der Blick auf die Ursachen nicht fehlen. Denn ob die derzeit so gewaltig über den Subkontinent hereinbrechende Corona-Welle schon die letzte sein wird, ist offen. Ebenso welche Folgen es für das nach China bevölkerungsreichste Land der Erde haben wird.
Eines ist jetzt schon klar: Indien hat die Bezeichnung „größte Demokratie der Welt“ kaum noch verdient. Und der indische Premierminister Narendra Modi ist nicht mehr der „Chowkidar“, der Wächter der Nation, als der er sich den 1,4 Milliarden Menschen immer verkauft hat.
Modi, der Hindu-Nationalist, hat sein Volk mit katastrophalem Corona-Management verraten. Er ist in die Liga der populistisch-unfähigen, aber dafür umso lauter die eigene Unfehlbarkeit preisenden Männer aufgerückt, in der Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro oder Russlands Staatschef Wladimir Putin und (bis Januar) Donald Trump dilettieren.





