Kommentar: Lindners Steuerpläne sind ausgewogen – und gut durchdacht

Die Ampel wäre gut beraten, sich bei der Steuerreform schnell zu einigen.
Der steuerpolitische Reformgeist ruht seit mehr als 20 Jahren in Deutschland. Die letzte große Steuerreform stammte vom damaligen Kanzler Gerhard Schröder und trug den Titel: „Steuerreform 2000“. Seitdem wird die Gans, also der Bürger, nach allen Regeln der politischen Kunst ausgenommen.
Doch nun droht wegen des Energieschocks und der hohen Inflation insgesamt ein Notwinter. Eine Situation, in der sich sogar der Staat der Realität stellen muss. Ein besonderes Ärgernis dabei ist die sogenannte kalte Progression. Darunter versteht man die schleichende Steuererhöhung, die dadurch entsteht, dass Erwerbstätige selbst dann mehr Einkommensteuer zahlen müssen, wenn ihnen eine Gehaltserhöhung gerade einmal die Inflation ausgleicht.
Solange die Inflation bei null lag, gab es kein Problem. Die Zeiten sind vorbei. Der Bürger ist zu Recht wütend über den gefräßigen Staat, der auch noch an der Mehrwertsteuer der Gasumlage mitverdienen könnte. Der Fleiß der Mittelschicht wird in allen politischen Sonntagsreden hoch gelobt. Zahlen soll sie aber trotzdem alles.





