Kommentar: Merz und sein Geständnis in der Stadtbild-Debatte


Friedrich Merz (CDU) hat in der ARD-„Arena“ gezeigt, dass er in der Lage ist, selbstkritische Töne anzuschlagen. Das ist für den Kanzler durchaus ungewöhnlich. Doch in Zeiten sinkender Umfragewerte und schwindender Zustimmung steht er unter Druck.
Der Auftritt vor 150 ausgewählten Zuschauerinnen und Zuschauern sollte Bürgernähe demonstrieren. Offenbar hielten es seine Medienberater für eine gute Idee, Merz knapp drei Wochen vor Weihnachten in dieses Format zu schicken. An dieser Stelle kann bereits verraten werden: Es hat sich für ihn gelohnt.
Merz plauderte munter drauflos, insgesamt war die Stunde, in der er ausschließlich auf die Fragen der Bürgerinnen und Bürger einging, kurzweilig. Dabei deckte Merz ein breites Themenfeld ab: Migration, Brandmauer, Ärztemangel, Rente, Pflege, Israel.
Zwar blieben viele seiner Aussagen im Konjunktiv: „würde“, „könnte“, „sollte“ – konkrete Positionen oder verbindliche Vorschläge lieferte er nur selten. Selbst beim sensiblen Thema Rente wollte er keine Ergebnisse der Kommission vorwegnehmen, lediglich ein kurzes Telefonat mit Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) erwähnte er. Aber offenbar hat er aus den Fehlern der Vergangenheit dazu gelernt.







