Kommentar Messenger machen Unternehmen vor, wie einfach verschlüsselte Kommunikation ist

Smartphone-Dienste wie Signal oder Threema bieten verschlüsselte Kommunikation.
Verschlüsselung war bis vor einigen Jahren sehr aufwendig. Ein abgesichertes Telefonat erforderte Spezialgeräte bei den Gesprächspartnern. Die waren sowohl teuer als auch kompliziert.
Doch das hat sich geändert. Heute machen Messenger wie Threema aus der Schweiz oder Signal aus den USA vor, wie sichere Kommunikation auch einfach funktioniert. Während immer mehr Privatleute aus gutem Grund auf verschlüsselten Austausch umsteigen, sollten auch Unternehmen diesen Schritt konsequent vollziehen.
Betriebe sehen sich noch nie gekannten Gefahren in der Cybersicherheit ausgesetzt. Immer mehr Abläufe werden digitalisiert. Das macht sie oft effizienter, in jedem Fall aber verwundbarer. Mit genug Aufwand ist jedes System hackbar. Das hat eindrucksvoll der Angriff auf den US-Dienstleister Solarwinds gezeigt, über den Eindringlinge auch Zugang zum US-Verteidigungsministerium und der Atomwaffenaufsicht erhalten konnten.
Firmen müssen sich klarmachen, dass auch sie zu jedem Zeitpunkt Ziel einer solchen Attacke werden könnten. Absolute Sicherheit gibt es nie. Aber es sollten möglichst gute Vorkehrungen getroffen werden.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Nicht nur die Werkzeuge von Hackern sind besser geworden, auch die Möglichkeiten der Abwehr. Nirgendwo zeigt sich das so deutlich wie im Einsatz hoher Verschlüsselungsstandards in Alltagsdiensten wie Messengern.
Unternehmen achten zu wenig auf Datensicherheit
Wer per Video ein Gruppengespräch mit der Familie über Signal führt oder Urlaubsfotos mit Freunden per Threema teilt, kann sich weitgehend sicher sein, dass die Daten bei der Übertragung nicht abgefangen und ausgelesen werden. Dafür reicht ein Smartphone. Mit der richtigen Messenger-App bietet es mehr Sicherheit als die verschlüsselten Telefone vor einigen Jahren.
Leider wird das in vielen Unternehmen zu wenig beherzigt. Selbst heikle Firmendaten werden in unverschlüsselten Mails verschickt. Neue Programme zum Chatten innerhalb der Belegschaft wurden schnell eingeführt, ohne sie genau auf Datensicherheit zu prüfen. Das ist fatal. Hohe Standards und Verschlüsselung müssen oberstes Ziel sein.
Das sollte das Leitprinzip sein. Bislang wurden Sicherheitsüberlegungen mit der Kritik weggewischt, sie seien zu teuer, zu kompliziert und zu aufwendig. Mittlerweile ziehen viele Verbraucher mit verschlüsselten Chatprogrammen in Sachen Cybersicherheit an ihren Firmen vorbei. Das sollte ein Warnsignal sein. Verschlüsselung kann einfach und effizient funktionieren. Sie muss aber konsequent umgesetzt werden.
Mehr: Signal, Threema, Telegram – Wie die WhatsApp-Alternativen beim Datenschutz abschneiden
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.