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Kommentar Rückschlag für Chinas Wirtschaft: Nicht nur Corona ist schuld – manche Probleme sind hausgemacht

Gleich mehrere Faktoren belasten die Konjunktur der Volksrepublik: die Pandemie und die Null-Covid-Strategie, aber auch die Regulierungswelle und Maßnahmen zur Finanzmarktstabilisierung.
15.09.2021 - 15:42 Uhr Kommentieren
Pekings Regulierungswelle setzt viele Unternehmen unter Druck. Quelle: dpa
Chinas Präsident Xi Jinping

Pekings Regulierungswelle setzt viele Unternehmen unter Druck.

(Foto: dpa)

Die jüngsten Konjunkturdaten aus China verheißen nichts Gutes: Der Konsum ist im vergangenen Monat eingebrochen, das Wachstum der Industrieproduktion blieb hinter den Prognosen zurück. Allenfalls bei den Außenhandelszahlen gab es zuletzt hohe Zuwächse.

Für die Rückschläge verantwortlich sind zum Teil die Corona-Pandemie und der Umgang der Zentral- und Lokalregierungen damit. Doch daneben gibt es weitere Faktoren, die die Wirtschaft belasten: etwa die Regulierungswelle und Maßnahmen zur Finanzmarktstabilisierung.

Chinas Staatsführung hat sich für die Null-Covid-Strategie entschieden. Bei bereits vergleichsweise geringen Infektionszahlen werden in China sofort drakonische Maßnahmen verhängt: strikte Ausgangs- und Reisesperren etwa. Das drückt den Konsum, denn die Menschen sind verunsichert.

Nun ist es schwer für Peking, von seiner Strategie abzurücken. Zumal noch immer unklar ist, wie wirksam die chinesischen Impfstoffe gegen das Coronavirus wirklich sind. Andere Mittel sind in der Volksrepublik nicht zugelassen.

Inmitten dieser schwierigen Situation finden in China derzeit sehr viele, tiefgreifende regulatorische Veränderungen auf einmal statt. Die Regulierungswelle trifft ganze Branchen, wie etwa die große Onlinespiele- und Bildungsindustrie des Landes. Die neuen Einschränkungen dürften sich auch auf den Arbeitsmarkt auswirken und die Verbraucher weiter verunsichern.

Dass ausgerechnet der Immobiliensektor ins Straucheln gerät, ist heikel für China

Gleichzeitig treibt die Führung lange aufgeschobene Maßnahmen zur Finanzmarktstabilisierung voran. So hat sie der hochverschuldeten Immobilienbranche mit strengeren Auflagen für die Kreditaufnahme arg zugesetzt. Ein besonders drastisches Beispiel ist der riesige Immobilienentwickler Evergrande, der große Probleme hat, seine Schulden zu bedienen.

Dass ausgerechnet der Immobiliensektor ins Straucheln gerät, ist heikel für China. Experten schätzen, dass rund ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts von der Branche und damit verbundenen Bereichen wie dem Bausektor abhängt.

Wie sich Chinas Wirtschaft in den kommenden Monaten entwickeln wird, hängt daher nicht nur von der Fähigkeit ab, einzelne Corona-Ausbrüche schnell in den Griff zu bekommen, sondern auch vom Zustand der Immobilienbranche. Zudem wird entscheidend sein, wie die betroffenen Sektoren die strengere Regulierung verkraften – und wann und wie die Staatsführung unterstützend eingreift.

Mehr: Chinas Wirtschaft erlebt weitere Rückschläge – Konsum bricht ein

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