Kommentar: Russland nutzt Youtubes Sperrung von „RT“ für üble Propaganda

Youtube hat die deutschsprachigen Kanäle des staatlichen russischen Propagandasenders „RT“ gesperrt.
Schlimm, wenn einem die eigene Propaganda das Hirn vernebelt. Jahrelang hat der Kreml immer wieder behauptet, in Russland gebe es freie Medien und faire Wahlen, wohlwissend um die repressive Realität.
Jetzt wirft Moskau der Bundesregierung vor, dafür gesorgt zu haben, dass Youtube die deutschsprachigen Kanäle des staatlichen russischen Propagandasenders „RT“ gesperrt habe. Also genau das getan habe, was der Kreml in Wahrheit und all den eigenen Behauptungen zum Trotz ständig tut: sich in die Medienlandschaft einzumischen.
Es ist ungeheuerlich und zeigt die vollkommene Entrücktheit der russischen Führung um Präsident Wladimir Putin, wenn das russische Außenministerium im Zusammenhang mit der Youtube-Löschung von einer „Operation Barbarossa“ spricht.
Das war der Codename, unter dem der Angriff Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion 1941 geplant worden war. Das ist ebenso empörend wie irrsinnig. Es ist revanchistische Geschichtsvergessenheit ausgerechnet in einem Land, das die Erinnerung an den „Großen Vaterländischen Krieg“, den Zweiten Weltkrieg, zu Recht immer hochhält.
Der Kreml hat inzwischen jedes Maß verloren. Auch mit seinen Verschwörungstheorien gegen die Bundesregierung: Sie habe Youtube gedrängt, RT zu sperren, und betreibe einen „beispiellosen Informations-Feldzug“ gegen Russland.





