Kommentar: Schlechte Zeiten nach der Iran-Wahl für den Mittleren Osten – aber auch für deutsche Firmen

Nach der Wahl des neuen Präsidenten werden Investoren einen weiten Bogen um das Land machen.
Der Wahlsieg des Hardliners Ebrahim Raisi hat den Iran in eine vertrackte Lage gebracht: Der Region, die ohnehin als politisches Pulverfass gilt, drohen nun neue Krisen – vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht. Denn der neue Präsident dürfte viele ausländische Unternehmen verschrecken, die dort ein Engagement in Erwägung gezogen hatten.
Bis zuletzt gab es die Hoffnung auf das Wunder, dass die leidgeprüften Iraner am Ende doch massenhaft wählen gehen und den reformorientierten bisherigen Zentralbankchef Abdolnasser Hemmati zu ihrem Präsidenten wählen. Stattdessen verpassten die gut 60 Millionen Wahlberechtigten ihrer Führung eine Ohrfeige: Mit weniger als 50 Prozent war die Wahlbeteiligung so niedrig wie nie seit Gründung der Islamischen Republik 1979. Und die Wahl des „kleineren Übels“ – nämlich die Kür von Hemmati zum Präsidenten – blieb aus. Letztlich entfielen 60 Prozent aller Stimmen auf den radikalen Raisi.
Mit Raisi ist nun nicht nur der oberste Chef der Justiz, sondern auch ein orthodoxer Hardliner an der Macht, der bereits Todesurteile gegen Oppositionelle und sogar Minderjährige ausgesprochen hat. Der Mann des ultrakonservativen islamischen Establishments ist verantwortlich für den Tod Tausender und steht auf der US-Sanktionsliste.





