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Kommentar Softbanks Rückzug ist für China ein Imageschaden – mehr aber auch nicht

Pekings Tech-Regulierung verunsichert Profianleger. Angewiesen auf das Geld ist China aber nicht – das Land sitzt auf seinen Ersparnissen.
11.08.2021 - 14:11 Uhr Kommentieren
Institutionelle Investoren halten sich nach Pekings jüngster Regulierungswelle zurück. Quelle: AP
Chinas Tech-Werte leiden unter staatlichen Eingriffen

Institutionelle Investoren halten sich nach Pekings jüngster Regulierungswelle zurück.

(Foto: AP)

Als erster großer Finanzinvestor hat Softbank-Chef Masayoshi Son offen ausgesprochen, was im Moment viele denken: Finger weg von chinesischen Tech-Aktien – zumindest vorerst. Fast sechs Milliarden Dollar unrealisierter Gewinne haben sich in seinem Portfolio nach dem jüngsten Tech-Crackdown in Luft aufgelöst. Insgesamt hat die japanische Beteiligungsgesellschaft knapp ein Viertel ihrer Vermögenswerte in China investiert, etwa in Alibaba oder Didi.

Diesen Anteil will der Investor nun zurückfahren, bis das ganze Ausmaß der staatlichen Eingriffe in das Geschäft der bisher so erfolgreichen Plattformkonzerne deutlich werde. Ein bis zwei Jahre kann das nach Sons Einschätzung dauern.

Für China ist Sons Ansage ein Imageschaden – mehr aber auch nicht. Zwar hat das Land seine Finanzmärkte in den vergangenen Jahren zunehmend für ausländische Investoren geöffnet, das geschah aber vor allem aus Prestigegründen und in der Hoffnung auf eine Internationalisierung der eigenen Währung Renminbi.

Doch im Moment steht für Peking im Vordergrund, die Auswüchse der heimischen Tech-Industrie einzugrenzen. Auf das Geld ausländischer Investoren ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nicht angewiesen. Denn die Chinesen sitzen selbst auf einem riesigen Berg von Ersparnissen. Die warten nur darauf, gewinnbringend investiert zu werden – aufgrund der strengen Kapitalausfuhrbeschränkungen vorzugsweise zu Hause. Die HSBC schätzt, dass die chinesischen Haushalte bis 2025 über ein investierbares Vermögen in Höhe von umgerechnet 46 Billionen US-Dollar verfügen.

So wurden die Mittelabflüsse institutioneller Anleger aus dem Ausland nach dem jüngsten Tech-Crash zum Teil durch Zuflüsse heimischer Privatanleger wieder kompensiert. Zumal sich die Abflüsse derzeit noch stark in Grenzen halten. Allerdings könnten sie schnell steigen, wenn Pekings Rundumschlag in der Tech-Branche aus Investorensicht zu weit geht. Das wäre beispielsweise der Fall, wenn die Plattformkonzerne aufgespalten werden. Das Beispiel Softbank zeigt, wie nervös professionelle Anleger derzeit sind.

Doch es gibt noch eine weitere Sorge, die die Finanzbranche umtreibt: Hartnäckig halten sich Gerüchte, dass die US-Regierung institutionelle Anleger zwingen könnte, ihre China-Investments zu beschränken. Ex-Präsident Donald Trump hat im vergangenen Jahr einem Pensionsfonds für Beamte und Militärangehörige untersagt, in einen MSCI-Aktienindex mit China-Anteil zu investieren. Ein solches Horrorszenario beunruhigt institutionelle Investoren derzeit weitaus mehr als die gegenwärtige Regulierungorgie Pekings.

Mehr: Vorerst weniger Investitionen in China: Softbank stemmt sich gegen das Risiko Volksrepublik

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