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Kommentar Thyssen-Krupp ist gefährlich optimistisch

Der angeschlagene Ruhrkonzern passt seine Stahlstrategie nur marginal an die aktuelle Coronakrise an. Das ist ein großes Risiko.
25.03.2020 - 15:35 Uhr Kommentieren
Mehrere Anlagen wie die Grobblech-Produktion in Duisburg oder die Warmbandstraße in Bochum stehen vor dem Aus. Quelle: dpa
Thyssen-Krupp

Mehrere Anlagen wie die Grobblech-Produktion in Duisburg oder die Warmbandstraße in Bochum stehen vor dem Aus.

(Foto: dpa)

Es ist ein hartes Sparprogramm, das sich Thyssen-Krupp am Mittwoch verordnet hat. Mehr als zehn Prozent der Stellen in der Stahlsparte sollen gestrichen werden. Mehrere Anlagen wie die Grobblech-Produktion in Duisburg oder die Warmbandstraße in Bochum stehen vor dem Aus.

Es ist die Reaktion auf die tiefe Krise, in der Thyssen-Krupp schon seit Jahren steckt. Doch ob die Maßnahmen auch ausreichen, ist angesichts der neuen großen Krise, die vielen Unternehmen erst noch bevorsteht, mehr als fraglich.

Denn im Großen und Ganzen entspricht der nun vorgelegte Plan den Ideen, die schon seit Monaten in den Führungsetagen des Unternehmens kursieren. Dabei haben sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen Wochen dramatisch verändert.

Nahezu alle Kunden der Stahlindustrie in Europa haben ihre Produktion angesichts der grassierenden Coronapandemie eingestellt. Damit fällt der Absatz der deutschen Stahlindustrie auf unabsehbare Zeit ins Bodenlose.

Derzeit kann niemand sagen, wie lange dieser Ausnahmezustand anhalten wird. Zwar muss sich die Konzernführung in Essen nach dem geplanten Verkauf der Aufzugsparte für 17,2 Milliarden Euro wohl vorerst keine Sorgen über die Liquidität machen.

Doch auch ohne Corona steckte Thyssen-Krupp schon in schwierigem Fahrwasser – auch, weil die Autoindustrie, einer der wichtigsten Kunden des Ruhrkonzerns, derzeit mit dem Wandel zur E-Mobilität selbst eine kapitalintensive Transformation durchmacht.

Durch die Verwerfungen in der Coronakrise könnte sich die Dauer dieses Wandels dramatisch verlängern – mit allen Konsequenzen für die ohnehin schon gebeutelte Zulieferindustrie. Kurzfristig mögen dabei Maßnahmen wie Kurzarbeit helfen. Doch eine wirkliche Antwort auf die Folgen der bevorstehenden Rezession sind sie nicht.

Dass Thyssen-Krupp all diese Probleme in seiner Stahlstrategie nur in sehr geringem Maße adressiert, ist deshalb reichlich optimistisch – wenn nicht sogar gefährlich.

Mehr: Nach monatelangem Ringen haben sich Arbeitnehmer und Management von Thyssen-Krupp auf eine Strategie geeinigt.

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