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Kommentar Volvos ehrgeizige Elektro-Pläne setzen die Konkurrenz unter Druck

Mit dem Abschied vom Verbrenner und der radikalen Umstellung auf Onlinevertrieb setzt der Autobauer Maßstäbe. VW, BMW und Mercedes geraten unter Zugzwang.
02.03.2021 - 17:30 Uhr Kommentieren
Im Jahr 2030 will der schwedische Hersteller nur noch Elektrofahrzeuge verkaufen. Quelle: AFP
Volvo-Elektroauto

Im Jahr 2030 will der schwedische Hersteller nur noch Elektrofahrzeuge verkaufen.

(Foto: AFP)

Der schwedische Autohersteller Volvo leitet einen radikalen Kurswechsel ein: Von 2030 an und damit früher als die meisten der europäischen Konkurrenten will das Unternehmen keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr verkaufen.

Es ist ein kluger Beschluss, der aber sicherlich nicht ganz freiwillig geschehen ist. Der chinesische Mutterkonzern Geely und sein umtriebiger Chef und Eigentümer Li Shufu drängen schon seit Längerem auf eine Abkehr vom Verbrennungsmotor.

Bereits in neun Jahren wird Volvo also keine Verbrenner mehr produzieren. Wohlgemerkt: Damit leitet der Konzern auch seinen Abschied von Hybridmodellen ein. Ein ebenfalls kluger Beschluss, denn sie waren und sind ein staatlich geförderter Etikettenschwindel.

Neben dem Abschied vom Verbrenner kündigte Volvo-Chef Hakan Samuelsson eine weitere Neuerung an, die in der Branche für einige Unruhe sorgen dürfte: Bereits vom kommenden Jahr an können die Elektrofahrzeuge der Schweden ausschließlich online gekauft werden. Damit geht Volvo einen ähnlichen Weg wie der amerikanische Vorreiter Tesla.

Volvo schlägt mit dem Onlineverkauf gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen wird es künftig weniger Wahlmöglichkeiten bei der Ausstattung geben. Statt bis zu 50 unterschiedliche Varianten produzieren zu müssen, will Volvo künftig einige vorkonfektionierte Modelle anbieten. Zum anderen umgeht der Konzern mit seiner Online-Initiative das für ihn lästige Schachern um Rabatte. In Zukunft gilt der Preis, der auf dem Bildschirm angezeigt wird.

Skepsis ist angebracht

Die vielen Volvo-Händler waren vorgewarnt, dass es beim Vertrieb zu großen Veränderungen kommen wird. Schon im vergangenen Herbst hatte Volvo die Verträge mit vielen von ihnen gekündigt. Künftig werden sie ihr Geld hauptsächlich mit Reparatur- und Servicearbeiten verdienen.

Sollte Volvo tatsächlich bis 2030 den Verbrennungsmotor abschaffen, wäre das Unternehmen zumindest in Europa ein Vorreiter. Ein wenig Skepsis ist allerdings angebracht: Schon einmal, 2017, hatte der Konzern vollmundig angekündigt, ab 2019 keine neuen Diesel- und Benzinmotoren mehr zu entwickeln. Stattdessen sollten bis 2021 fünf reine Elektromodelle auf den Markt kommen. Diese Versprechen konnte das Unternehmen nicht einlösen.

Insofern kann man nur hoffen, dass die Umsetzung des ambitionierten Vorhabens dieses Mal tatsächlich gelingt. Es wird interessant sein zu sehen, wie andere Autohersteller auf die Ankündigung von Volvo reagieren. VW, Audi, BMW und Mercedes stehen jedenfalls unter Zugzwang, schnellstens ihre Elektroziele an das Vorpreschen des schwedischen Konkurrenten anzupassen.

Mehr: Das Ende des Verbrennungsmotors ist nah – welche Hersteller wann aus der Technologie aussteigen

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