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KommentarWarum 100-Millionen-Gehälter für KI-Genies fair sind

Wenn ein einziger Algorithmus Milliarden einspielt, darf der Mensch dahinter auch Millionen verdienen. Gute KI-Experten sind weniger Kostenfaktor, sondern Werttreiber.Stephan Scheuer 16.07.2025 - 07:30 Uhr
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Ein Schlüsselband mit dem Google-Logo liegt bei der Vorstellung des Investitionsplans für Google Deutschland in der Hauptstadtrepräsentanz von Google. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa Foto: dpa

Hat ein herausragender Experte für Künstliche Intelligenz 100 Millionen Dollar oder mehr an Gehaltspaketen verdient? Absolut! Das ist nicht grotesk, sondern ökonomisch sinnvoll. Talentkämpfe sind teuer. Aber technologische Rückstände sind unbezahlbar. Im Fußball werden millionenschwere Ablösesummen für Top-Spieler gezahlt. Warum sollten nicht ähnliche Gelder für einen Programmierer fließen, der Milliarden einspielen kann?

Im Silicon Valley liefern sich Google, Meta, OpenAI und andere Firmen ein Wettbieten um die besten Talente. Gerade Meta-Chef Mark Zuckerberg hat sich persönlich mit viel Geld und Engagement eingeschaltet, um ein neues KI-Team mit den besten Köpfen der Branche aufzubauen.

» Lesen Sie auch: Zuckerberg wirbt Top-KI-Manager von Apple ab

Google-Chef Sundar Pichai hält dagegen und holte sich etliche Führungskräfte vom KI-Start-up Windsurf. Zusammen mit einer Abschlagszahlung für deren Technologie soll sich die Summe auf 2,4 Milliarden Dollar belaufen.

Manche Köpfe schaffen mehr Wert als ganze Abteilungen. Künstliche Intelligenz verändert den Blick auf besonders leistungsstarke Beschäftigte. Während meiner Zeit als Korrespondent im Silicon Valley konnte ich viele Entwickler kennenlernen. Etliche von ihnen sind brillant. Ein gutes KI-Sprachmodell kann Hunderte Millionen Menschen produktiver machen. Wer das bauen kann, sollte auch entsprechend bezahlt werden.

Wer die besten Köpfe hat, setzt Standards. Wer sie nicht hat, jagt ihnen hinterher. Künstliche Intelligenz ist ein Katalysator für diese Entwicklung. Was Nvidia mit Chips ist, sind diese Talente mit Code: der entscheidende Engpass.

Dabei dürften herausragende KI-Entwickler für die meisten Firmen noch viel wertvoller sein als die nächste Lieferung von Hochleistungschips von Nvidia. Denn das chinesische Start-up Deepseek hat gezeigt, dass exzellente Köpfe selbst mit begrenzten Mitteln Weltklasse-Modelle schaffen. Es sind nicht Rechenzentren, die Fortschritt bringen, sondern Menschen mit Fachwissen und der Bereitschaft, Neues auszuprobieren.

Natürlich bringt ein Gehaltsgefälle im Milliardenbereich Spannungen. Bei Meta oder Google verdienen die meisten Beschäftigten nicht so gut wie die Top-Talente, die jetzt geholt werden. Konflikte sind absehbar. Ein Konzern ist mehr als seine Top-Leute, aber ohne sie bleibt er Mittelmaß.

Solche Gehälter sind kein Dauerzustand, sie sind der Preis für ein Zeitfenster. Und dieses Fenster schließt sich schnell. Jetzt werden die künftigen Technologien erschlossen. In der frühen KI-Phase geht es um Durchbrüche, nicht um Effizienz. Deswegen ist Talent heute so viel wert.

Verwandte Themen Silicon Valley Nvidia Künstliche Intelligenz OpenAI Software

Wer die falschen Leute einstellt, zahlt später drauf, egal wie billig sie waren.

Mehr: Google wirbt KI-Experten für 2,4 Milliarden Dollar ab

Erstpublikation: 14.07.2025, 13:06 Uhr.

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