Kommentar: Wenn schon Subvention, dann so


Subventionen sind schlecht. Sie verzerren, sind bürokratisch, teuer und unfair. Eine Steuerung der Klima-Transformation über den Emissionshandel, also den CO2-Preis wäre viel besser – wenn die ganze Welt mitmachen würde. Tut sie bloß nicht. Daher sind an bestimmten Stellen Subventionen alternativlos. Jetzt kommt es darauf an, die Nebenwirkungen zu minimieren.
Wirtschaftsminister Robert Habeck tut das nicht immer. Am Dienstag aber hat er es par excellence getan. Da hat der Grüne die erste Gebotsrunde für die neuen Klimaschutzverträge gestartet. Energieintensive Industrieunternehmen sollen mit den Verträgen bei der Umstellung von fossiler Energie auf Wasserstoff oder Strom unterstützt werden.
Der Clou: Habeck greift zum Auktionshammer. So muss man sich die Klimaschutzverträge zumindest vorstellen: Die Unternehmen, die pro Tonne eingespartem CO2 am wenigsten Staatsgeld verlangen, kriegen den Zuschlag. Das ist günstiger, unbürokratischer, effizienter und gerechter als die klassische Zuschuss-Subvention.
Habeck hält die Klimaschutzverträge für „noch unbürokratischer als den Inflation Reduction Act“, das milliardenschwere Steuerrabatte-Programm der USA. Eine hehre Aussage, bei den Klimaschutzverträgen müssen sich die Unternehmen durch 20 Seiten mit Formeln wühlen. Aber er könnte recht behalten. Während seiner USA-Reise vergangene Woche traf Habeck auf lauter Unternehmer, die über den Inflation Reduction Act stöhnten, weil so viele Steuerunterlagen einzureichen seien.
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Der Staat sollte viel häufiger auf die Wissenschaft hören. Erst hatte das Wirtschaftsministerium keine Auktion vorgesehen. Doch die Auktionsjünger Klaus Schmidt, Axel Ockenfels und Achim Wambach aus dem Ministeriumsbeirat intervenierten. Die drei Ökonomen raten seit Jahren, dass der Staat häufiger auf Versteigerungen setzt. Das Wirtschaftsministerium nahm den Rat an.
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