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Kommentar Wo bleibt die Kraftanstrengung, die Schulkrise schnell zu meistern?

Plattform-Probleme, Serverausfälle, chaotische Politik: Schulen und Kultusminister haben offenbar nicht genug aus dem ersten Lockdown gelernt. 
13.01.2021 - 03:47 Uhr Kommentieren
Die Kultusminister haben ihre Hausaufgaben in puncto Distanzunterricht noch nicht gemacht. Quelle: dpa
Homeschooling

Die Kultusminister haben ihre Hausaufgaben in puncto Distanzunterricht noch nicht gemacht.

(Foto: dpa)

Im Frühjahr 2020 waren die Schulen wochenlang geschlossen – erstmals lief das Großexperiment Fernunterricht, und das völlig chaotisch. Seither ist aber wenigstens allen klar, woran es mangelt. Viele hofften auf den großen Sprung in die digitale Schulzukunft. 

Doch wer glaubte, dass die Schulen nun ein Dreivierteljahr später gut auf den zweiten Lockdown vorbereitet sind, sieht sich getäuscht. Reihenweise fallen Plattformen oder Server aus, vielfach wird eben doch wieder mit Aufgabenblättern gearbeitet, die Eltern trotz E-Mail-Konto selbst von der Schule abholen müssen. Digitaler Unterricht findet mitunter nur wenige Stunden und nicht einmal täglich statt. Und wenn eine Plattform mal reibungslos läuft, gibt das Ministerium eine Pressemitteilung heraus – weil das ein Sonderfall ist. 

Die Lehrer sind seit März natürlich nicht massenhaft in Onlinetechnik geschult worden, manche Schulleiter beklagen zudem schlicht die Verweigerung Einzelner. Von pädagogisch wertvollem Digitalunterricht sind wir noch viel weiter entfernt. Hätten die Unternehmen bei der Umstellung auf Homeoffice genauso schlafmützig agiert – die Wirtschaft wäre flächendeckend zusammengebrochen. 

Dazu kommt eine vielfach völlig chaotische Schulpolitik: Da werden – wie in Sachsen – Ferien erst gestrichen und dann aufgeteilt. In Berlin hieß es zunächst, zumindest die Klassen eins bis drei sollten wieder in die Schule kommen dürfen – dann wurde das wieder gekippt. Das ist nicht  nur für Eltern, sondern gerade auch für die Schulen, die sich vorbereiten, eine Zumutung. 

Und was tun Bund und Länder, statt alle Ressourcen in das Krisenmanagement zu stecken? Sie streiten – schon wieder – über Kompetenzen.

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Bundesbildungsministerin Anja Karliczek fordert „neue Formen der Zusammenarbeit“ und beklagt, dass der Bund bei der Digitalisierung nur Geld geben darf. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann keilt zurück und nörgelt, dass bei den Verhandlungen über den Digitalpakt so viel Zeit vertan wurde. 

Kooperation ist geboten

Beides ist falsch: Der Bund darf schon weit mehr mitreden als früher und hat in der Pandemie nur deshalb auf „pädagogische Konzepte“ der Digitalisierung verzichtet, damit das alles nicht noch länger dauert. Und es waren die Länder, die ewig über den Digitalpakt verhandelt haben – und die ohne die Bundesmilliarden heute noch in der Schul-Steinzeit stecken würden. 

Es ist hochgradig ärgerlich: Wo bleibt die Kraftanstrengung aller, jetzt in der Krise schnell bessere Verhältnisse zu organisieren? Ob die Länder dafür besser miteinander oder mit dem Bund kooperieren, ist völlig egal – Hauptsache, das Desaster wird schnell bekämpft.

Mehr: „Staatliche Schulplattformen können gar nicht störungsfrei funktionieren“

  • bag
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