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Los Angeles Motor Show So sollen Amerikas Pick-ups klimafreundlicher werden

Auf amerikanischen Straßen dominieren riesige Pick-ups und SUVs. Die sollen künftig elektrisch fahren, zeigen die Hersteller auf der Los Angeles Motor Show.
23.11.2021 - 09:48 Uhr Kommentieren
Der Ford-Verkaufsschlager in den USA kommt nun als E-Version auf den Markt. Quelle: Bloomberg
Ford F-150 Lightning

Der Ford-Verkaufsschlager in den USA kommt nun als E-Version auf den Markt.

(Foto: Bloomberg)

Los Angeles Luxus-Limousinen, Sportwagen, Pickups, Monster-Trucks, Elektroautos und Vehikel mit Beulen und zerborstenen Windschutzscheiben, die in Deutschland jede
Polizeistreife sofort von der Straße nehmen würde: Auf Kaliforniens Straßen sieht man die gesamte Produktpalette von Fahrzeugen herumcruisen.

Die 40 Millionen Einwohner im „Golden State“, dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat, sind absolut autoverrückt. Deshalb ist die US-Westküste für alle Hersteller einer der wichtigsten Märkte. Seit Freitag bis zum 28. November hat die Los Angeles Motor Show nach zwei Jahren coronabedingter Pause ihre Türen wieder für Besucher geöffnet.

Auf den vorangegangenen zwei Fachtagen für Industrie und Medien auf Einladung von Porsche war ganz deutlich zu sehen, dass der Anteil von Elektromobilität in der Branche
immer mehr zunimmt. Selbst Ford stellt seinen seit Jahrzehnten mit jährlich 900.000 Fahrzeugen pro Jahr in den USA meistverkauften Pick-up F-150 unter Strom.

Je nach Batteriepaket soll der Kult-Truck eine Reichweite zwischen 230 Meilen (370 Kilometer) und 300 Meilen (483 Kilometer) haben. Der F-150 Lightning wird ab Frühjahr 2022 ab 40.000 Dollar aufwärts bei den Händlern angeboten werden. Angeblich soll es bereits 160.000 Vorbestellungen geben.

Auch Jeep präsentiert auf der Messe im Los Angeles Convention Center seinen Grand Cherokee als Plug-in-Hybrid.

Ein SUV wie eine Lounge

Eine futuristische Studie Seven Concept stellt Hyundai in der West Hall vor. Der Innenraum des vollelektrischen SUV-Konzeptfahrzeugs ist wie eine Lounge gestaltet, in der weder das
passende heimelige Licht noch ein Kühlschrank fehlen. Dieses abgefahrene Gefährt erinnert ein wenig an Raumschiff Enterprise oder Star-Trek-Filme.

In diesen Pandemie-Zeiten sollen auch Infektionen unter den Insassen verhindert werden. Durch ein „Hygiene Airflow System“ wird die Luft ausgetauscht, durch UV-Strahlen sollen Viren und Bakterien abgetötet werden. Hyundai verspricht eine Reichweite von 480 Kilometern und bei einer 350-KW-Schnellladestation eine Ladezeit von 20 Minuten für 80 Prozent Leistung.

Auch die südkoreanische Hyundai-Tochter Kia zeigt auf der Autoshow eine neue Studie Concept EV9 mit ähnlicher Ladezeit und 50 Kilometer weniger Reichweite als der Hyundai. Das fast fünf Meter lange Fahrzeug, das als Serienproduktion 2026 auf den Markt kommen soll, wird unter anderem aus upgecycelten Materialien aus Meeres-Abfällen produziert.

Ab Frühjahr 2022 soll die neuste Taycan-Version bei den Porsche-Händlern stehen. Quelle: Bloomberg
Porsche Taycan GTS Sport Turismo

Ab Frühjahr 2022 soll die neuste Taycan-Version bei den Porsche-Händlern stehen.

(Foto: Bloomberg)

Zwei neue elektrische SUV-Modelle, der VFe35 und VFe36, hat der 2017 gegründete vietnamesische Hersteller Vinfast auf der Auto Show präsentiert. Die beiden Modelle sollen
im ersten Halbjahr 2022 bestellt werden können und direkt an den Kunden über Showrooms verkauft werden.

Der vietnamesische Autobauer, der aus dem 1993 gegründeten Mischkonzern Vingroup hervorgeht, will außer auf dem US-Markt in Deutschland, Frankreich und in den Niederlanden Fuß fassen. Das Unternehmen verfügt über eine Produktionsfabrik in der Stadt Hai Phong im Norden Vietnams und ist mit einer Gesamtinvestition von 3,5 Milliarden US-Dollar eines der größten Industrieprojekte Vietnams.

Vingroup-Gründer Pham Nhat Vuong, der reichste Mann Vietnams, soll rund drei Milliarden Euro in Vinfast investiert haben und hat unter anderem den früheren Opel-Chef Michael Lohscheller als CEO geholt. Während vor allem amerikanische und asiatische Marken ihre Neuigkeiten in Los Angeles ausstellen, ist Porsche der einzige deutsche Autobauer, der seine Neuheiten in Los Angeles zeigt. VW, BMW und Mercedes verzichteten auf eine Teilnahme.

Pandemie behindert Aussteller aus Übersee

Das lag zum Großteil an der Corona-Pandemie: Einreisen in die USA sind erst nach Abschaffung des Travel Bans seit dem 8. November wieder möglich. Porsche entschied sich schon frühzeitig in diesem Jahr, in Los Angeles auszustellen. Denn Kalifornien ist für die Zuffenhausener der viertgrößte Einzelmarkt hinter China, USA und Deutschland.

In den USA zeigt Porsche unter anderem den emissionslos fahrenden Taycan GTS (Gran Turismo Sport). Der 440 kW (598 PS) starke Elektrosportwagen GTS hat laut Hersteller eine Reichweite von 500 Kilometern und wird ab Frühjahr 2022 bei den Händlern stehen.

Porsche lieferte zwischen Januar und September 2021 weltweit rund 218.000 Fahrzeuge aus. Das größte Plus verzeichnete der Sportwagenhersteller in den USA mit rund 51.600 Fahrzeugen, das ist ein Anstieg von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Nachfrage ist in Kalifornien besonders groß: Allein acht Prozent der bisherigen Taycan-Auslieferungen anderer Modelle entfielen auf den „Golden State“. Für die gesamte USA gilt, dass rund 30 Prozent der Taycan-Auslieferungen nach Kalifornien gehen.

Die Veranstalter der LA Motor Show hoffen, dass die Messe wieder viele Besucher anzieht. In den Zeiten vor Corona hatte die Auto Show bis zu 10.000 Gäste pro Tag. „Wir sind stolz darauf, ein integraler Bestandteil der LA-Kultur und ein Pflichttermin im Kalender zu sein. Mit der Öffnung Kaliforniens und des LA County haben wir uns verpflichtet, eine herausragende Show zu liefern, um Südkalifornien ein Erlebnis zu bieten, auf das man sich freuen kann, und ein dynamisches Umfeld für Automobilhersteller und Lifestyle-Marken, um zu informieren und zu unterhalten“, sagte Lisa Kaz, Eigentümerin und CEO der LA AutoShow.

Die Motor Show in Los Angeles zeigt neben Elektro- und Gasfahrzeugen klassische „Dickschiffe“, aber auch futuristische Konzepte. Diese Mischung kommt bei den Amerikanern gut an.

Dieser Artikel ist zuerst im Tagesspiegel erschienen.

Mehr: Sieben echte Nachteile von Elektroautos als Dienstwagen – und wie Sie damit klarkommen

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