50 Jahre Alfa Romeo Spider Pizza di Pininfarina
- Spotpress

Schöne Cabriolets und Sportwagen gehören zu Italien wie Pasta und Pizza. Weshalb die Modellbezeichnung Pizza tatsächlich zu den Favoriten bei der Namensfindung für den rassigen Alfa Romeo Spider zählte, der auf dem Genfer Salon 1966 seine Weltpremiere feierte.
Während die deutsche Alfa-Werbung den schnellen Sportler schlicht zum „Schönsten unter der Sonne“ erklärte, suchte die damals noch in Mailand beheimatete Marke mit einem Wettbewerb nach einem ebenso markanten wie klangvollen Namen für den Nachfolger der legendären Giulia Spider. Am Ende wurde das neue Cabrio aus dem Designstudio der Carrozzeria Pininfarina dann doch nicht Pizza, Lucia oder Lollobrigida genannt, sondern schlicht Duetto.
Eine passende Bezeichnung für den Zweisitzer, die dennoch nie am Fahrzeug verwendet wurde und schon zwei Jahre später Vergangenheit war.
Wichtiger war Alfa das elegante Pininfarina-Signet an der Fahrzeugflanke, das übrigens auch den zeitgleich entwickelten, wichtigsten Konkurrenten des Duetto schmückte - den Fiat 124 Spider. Dritter im Bunde der Pininfarina-Kollektion für den heißen Sommer vor 50 Jahren war der exklusive Fiat Dino Spider.

Das Rundheck wird auch als Osso Di Sepia bezeichnet, Tintenfischrücken.
Der Alfa Romeo in seinem luftig-eleganten Kleid blieb aber am längsten aktuell. Als er 1994 einem Nachfolger Platz machte, hatte er alle zeitgenössischen Wettbewerber überlebt und nicht einmal dem neuen Mazda MX-5 das Feld überlassen müssen.
Im Gegenteil, gemeinsam mit dem japanischen Youngster sorgte der italienische Altstar noch für eine belebende Brise im Segment der damals fast ausgestorbenen relativ günstigen Roadster.
Mit seinen weichen und feinen Linien ist der Spider nicht Macho, aber er war zu seiner Zeit dennoch vor allem Männersache. Das bewirkten sein kurvenhungriges Fahrwerk und die drehfreudigen Motoren. Nicht zu vergessen natürlich seine Fahrer, die in erster Linie männlich und außerdem vorzugsweise Amerikaner waren.
So wie Filmheld Benjamin Braddock, der im 1967 lancierten Hollywoodepos „Die Reifeprüfung“ einen Spider 1600 geschenkt erhielt. Das perfekte Auto für die amerikanischen Sonnenstaaten.
Zu den Songs von Simon and Garfunkel jagte Braddock alias Schauspielstar Dustin Hoffman mit dem Alfa an der Pazifikküste dem Glück hinterher, bzw. Mrs Robinson und ihrer Tochter Elaine.

Blick in den Innenraum
Die Kinowelt war begeistert – und die Amerikaner blieben bis Mitte der 1990er Jahre die größten Fans der italienischen Sportwagen. Zumal der allererste Alfa Spider auf ebenso stilvolle wie pompöse Art zu seiner Premierenparty in New York eintraf: An Bord des gerade erst in Dienst gestellten italienischen Luxusliners Raffaello, der beiderseits des Atlantiks als Inbegriff italienischer Schiffbaukunst gefeiert wurde. Tatsächlich entfachte der Faltdach-Alfa Romeo einen Hype, der sogar auf alle offenen Fiat übersprang.
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