Die Fahrzeugmarke Iso Autoveicoli S.P.A. wird eingetragen. Zunächst konzentriert sich die Produktion auf das dreirädrige Modell Iso Isetta Turismo, einen Kabinenroller. Ab 1954 werden rund 20.000 Einheiten produziert
Iso vergibt Lizenzen für das Modell Isetta nach Frankreich (Velam), Spanien (Iso Espana), Großbritannien und Brasilien. Vor allem aber nach Deutschland an BMW, wo das Kleinstfahrzeug als BMW Isetta, nun mit vier Rädern, ein Großserien-Bestseller wird. BMW-Mitarbeiter hatten den Iso zuvor auf dem Genfer Salon gesichtet und die Weiterentwicklung zum vierrädrigen Rollermobil konzipiert. BMW erhielt das Recht zum Isetta-Export nach Österreich, in die Schweiz und nach Skandinavien.
Die Lintorfer Hoffmann-Werke produzieren eine Kopie der Isetta (allerdings mit seitlicher Tür), nachdem sie von Iso keine Lizenz erhalten haben. Nach etwa 100 produzierten „Hoffmann Auto Kabinen“ wird die Produktion eingestellt, denn BMW gewinnt einen Plagiatsprozess gegen das rheinische Unternehmen. Die Iso Isetta startet bei der Mille Miglia – mit einem Achtungserfolg: Auf der über 1.600 Kilometer langen Strecke erreichen die Fahrer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 70 km/h
Am 5. März Vorstellung des Motocoupés BMW Isetta 250, deren Fertigung im April startet. Die Außenlänge beträgt nur 2,29 Meter, der Radstand 1,50 Meter, das Leergewicht 350 Kilogramm. Mit nur 250 Kubikzentimetern Hubraum zielt die Isetta auch auf die Inhaber des alten Führerscheins der Klasse IV. Die eigenwillige Figur der ursprünglich italienischen Kreation galt sogar als chic. So gewinnt die Isetta im Sommer den Schönheitswettbewerb beim Automobilturnier in Bad Harzburg in der Preisklasse bis 4000 Mark
Im Februar Produktionsanlauf der Isetta 300. Neu ist die serienmäßige Handbremse. Im Oktober startet die Fertigung der modifizierten und besser ausgestatteten BMW Isetta Export (250 und 300). Neu sind Schiebefenster an den Seiten sowie eine kleinere Heckscheibe aus Sicherheitsglas. Entfall der bisherigen Ausstellfenster. Statt Reibungsdämpfer nun auch an Vorderachse Teleskopstoßdämpfer.
Entwicklung einer US-Exportversion mit anderen Leuchteinheiten. Außerdem wird ein Pickup-Modell konzipiert, das auf der Cabrioversion der Isetta (als Cabriolimousine mit Faltverdeck, aber festem Dachrahmen und ohne Heckscheibe) basiert. Als Studie entsteht eine viersitzige Isetta mit zwei Fondtüren, das erste Konzept für den späteren BMW 600, der allerdings aus Kostengründen mit nur einer seitlichen sowie der vorderen Tür auskommen musste
Der BMW 600 wird im Dezember in Serienfertigung geschickt, ebenfalls mit Motorradmotor (aus der BMW R 50). Als Einzelstück entsteht auf Basis des BMW 600 ein Jagdwagen
Nach knapp zwei Jahren endet im November die Produktion des BMW 600. Nachfolger wird der größere BMW 700 in Pontonform. Für Exportmärkte werden rund 1.500 BMW Isetta als Dreirad produziert, um so eine günstigere Steuereinstufung zu erreichen
Nach 161.728 Einheiten Produktionsende für die BMW Isetta. Die Isetta ist das meistgebaute Einzylinder-Auto aller Zeiten. Der Vorstandsbericht 1962 vermerkt: “Die Isetta-Herstellung lief nach Aufarbeitung der Vorräte im Mai planmäßig aus.“
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Man kann natürlich in der Retrospektive vieles "vergolden". Ich habe so ein Ding (300 ccm) 1966 als Student von einem Kommilitonen gebraucht gekauft, der auf einen 2 CV "aufgestiegen" ist. Am Freitag vor Pfingsten 1966 habe ich vor dem Hamburger Hbf einen Verkehrsstau erzeugt, den ich noch abends im Radio hören konnte. Ich war mit einem Taxi zusammengeknallt, dass die Vorfahrt im Kreisel nicht beachtet hatte. Der vordere obere Rahmenzug und mein Kopf waren nicht kompatibel. Ich wurde ohne Betäubung beim Roten Kreuz im Hbf mit drei Stichen genäht. Die Gerichtsverhandlung gegen den Taxifahrer brachte mir das Geld für einen Lloyd Alexander TS. Das war vom Komfort und von der Leistung (25PS) ein gewaltiger Aufstieg. Die Isetta habe ich trotzdem gut in Erinnerung. Dank der schmalen Spur konnte man richtig eng um die Ecken düsen. Bei strömendem Regen, war ich nach einem Ball der Einzige der über den Parkweg bei Planten und Blomen bis direkt unter das Vordach fahren konnte und die Dame meines Herzens trocken einstiegen ließ! Am besten lag die Isetta auf der Strasse, wenn man mit 200 kg Büchern seinen Studentenumzug durchführte. Für mich war das Teil eine Jux-Karre, die ich nach dem Unfall hergerichtet und an den nächsten Kommilitonen verkauft habe. Vorher hatte ich zum Zwecke des Tausches von Teilen eine zweite Isetta gekauft. Montiert habe ich daran, indem ich sie eigenhändig auf eine Matratze auf die Seite gelegt habe und so prima von unten an die Kiste herankam. In meinem Berufsleben habe ich so ca. 12 neue BMW's als Dienstwagen gehabt. Das war eine andere Welt. Die in der Zwischenzeit in die BMW-Organisation herstellerseitig eingezogene Arroganz spiegelt in typischer Weise ein Verhalten wider, dass die kleinen Anfänge vergessen machen will. Diejenigen, die in den 50er Jahren BMW am laufen gehalten haben, waren für die Fa. wichtiger, als die High-Potentials, die da heute rumlaufen. Hätte Borgward überlebt, wäre Quandt nicht eingestiegen Daimler hätte den Laden gehabt!