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60 Jahre Mercedes 190 SL Symbol für ein neues Lebensgefühl

1955 kommt der Mercedes-Benz 190 SL auf den Markt. Das zweisitzige Cabriolet auf der technischen Basis der oberen Mittelklasse bringt Freude und Farbe in den Alltag der Wirtschaftswunderzeit.
11.03.2015 - 10:29 Uhr Kommentieren
.Zeitgenössisches Werbefoto aus den 1950er-Jahren auf der Insel Sylt. Quelle: PR
Mercedes-Benz 190 SL (W 121, 1955 bis 1963)

.Zeitgenössisches Werbefoto aus den 1950er-Jahren auf der Insel Sylt.

(Foto: PR)

Stuttgart Von diesem Auto träumen Fachwelt und Öffentlichkeit, seit es im Februar 1954 auf der „International Motor Sports Show“ in New York als Prototyp gezeigt wird. Im März 1955 steht der Mercedes-Benz 190 SL dann in seiner endgültigen Form auf dem 25. Salon International de l’Auto in Genf und findet ein sehr positives Echo. Vom „Mercedes-Benz 190 SL mit seiner bestechend schönen Linie“ schwärmt zum Beispiel die Wochenzeitung „Die Zeit“. Den Impuls zur Entwicklung des Roadsters hat der US-amerikanische Mercedes-Benz Importeur Maximilian Edwin Hoffman gesetzt.

Der 190 SL, dessen Hauptproduktion im Mai 1955 beginnt, ist ein offener Zweisitzer für gleichermaßen komfortables wie stilvolles Reisen. Karl Wilfert und Walter Häcker entwerfen seine Karosserie mit sportlicher Linienführung, die sich stilistisch am Design des Supersportwagens 300 SL „Gullwing“ (W 198) orientiert.

Diese Modelle werden 2015 Oldtimer
Kultsportler, Cabriolets und Katalysatoren - Die H-Kennzeichen-Klassiker des Jahres 2015
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Das magische „H“ wollen auch 2015 alle frisch gebackenen 30-jährigen Jubilare auf dem Kennzeichen tragen – egal ob knatternder Trabant, chromglänzende W126er S-Klasse oder Testosteron-Beschleuniger wie der damals noch neue Testarossa von Ferrari. Erst ein „H“ wie historisch zeichnet alte Autos offiziell als erhaltenswertes kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut aus.

(Foto: )
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Schlagzeilen machten im IAA-Jahr 1985 weniger die vernunftbetonten Autos, sondern vielmehr die vielen V-Max-Racer einer völlig neuen Vierventil-Fraktion mit Leistungskurven, die scheinbar Luzifers Lockruf folgten ...

(Foto: PR)
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Allen voran der dieserart aufgerüstete Altstar Lamborghini Countach S Quattrovalvole, der mit 455 PS exakt fünf PS mehr aufbot als der Vierventiler im neu vorgestellten Porsche 959.

(Foto: PR)
...der Vierventiler im neu vorgestellten Porsche 959
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Der neu vorgestellte Porsche 959 war ein wahrer Über-Porsche, und erstmals war zudem ein Zuffenhausener schnellster im Lande, dem nicht mal ein frischer Zwölfender von Ferrari (412 von 1985 und Testarossa aus dem Spätjahr 1984) etwas entgegensetzen konnten.

(Foto: )
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Auch sonst war Maranello nicht mehr das Maß der Dinge, wenn es  um Tempo ging. Katapultierte der neue Vierventil-Sechszylinder im BMW M5 den Viertürer doch in der neuen Supersportwagenzeit von 6,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.

(Foto: Screenshot)
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Kaum langsamer war das 16-V-Kraftwerk in der IAA-Weltpremiere BMW M3.

(Foto: PR)
Ziviler und deutlich erschwinglicher: Golf GTI 16V
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Ziviler und deutlich erschwinglicher dagegen die neuen Wolfsburger Opel-Manta-Jäger (den Capri gab es ab sofort nur noch für England) Golf GTI 16V und Scirocco GTI 16V.

Noch preiswerter waren nur die Aufkleber mit 16-V-Logo, die es damals an jeder Tankstellen für kleines Geld gab und mit denen sich sogar rostige Käfer aufrüsten ließen.

(Foto: vw)

Während das Flügeltür-Coupé auf einem komplexen Gitterrohrrahmen basiert, baut das Cabriolet 190 SL auf der verkürzten Rahmenbodenanlage des Limousinenmodells 180 „Ponton“ (W 120) auf. Angetrieben wird der 190 SL vom neu entwickelten und 77 kW (105 PS) starken 1,9-Liter-Vierzylindermotor M 121 mit oben liegender Nockenwelle.

Der Mercedes-Benz 190 SL steht für das Lebensgefühl der „Swinging Fifties“, für eine farbenfrohe Lebensfreude und Leichtigkeit – das zeigen auch die Auftritte des Wagens in unbeschwerten Filmen der Epoche wie „Die Zwillinge vom Zillertal“ (1957) und „Solange noch die Rosen blühn“ (1956).

Zum Traumwagen der fünfziger Jahre wird der 190 SL aber insbesondere vor dem wirtschaftlichen Hintergrund des einsetzenden Aufschwungs und dem Erstarken der individuellen Mobilität: Nie zuvor hatten so viele Menschen die Chance, sich den Traum vom eigenen Auto zu erfüllen. Da kommt der Traumwagen 190 SL genau zum richtigen Zeitpunkt.

Auch wenn der 190 SL nicht auf Rennsporttechnik basiert wie sein „großer Bruder“ 300 SL, so setzt auch er sportliche Akzente. Das gilt insbesonders für die kurzzeitig angebotene Rennversion mit scheibenlosen Aluminium-Türen, verkleinerter Windschutzscheibe und weiteren Modifikationen. Stoßstangen und Verdeck dieser Variante lassen sich für Rennen abnehmen. Zu den großen Erfolgen des Fahrzeugs gehört der Klassensieg von Douglas Steane beim Großen Preis von Macau 1956.

Mit seinen Stärken wird der 190 SL in aller Welt zum Botschafter für die neuen Mercedes-Benz Baureihen der 1950er-Jahre: Fast 80 Prozent der gesamten Produktion des W 121 (von 1955 bis 1963 entstehen insgesamt 25.881 Fahrzeuge) gehen in den Export. Dabei sind die Vereinigten Staaten der wichtigste Markt, fast 40 Prozent aller 190 SL werden in die USA verkauft.

Heute gehört diese automobile Ikone der Wirtschaftswunderzeit zu den besonders wertvollen Klassikern: Seit 1980 hat der 190 SL seinen Wert nach den Angaben der Historic Automobile Group International (HAGI) pro Jahr im Durchschnitt um rund zehn Prozent gesteigert, seit 2004 waren es sogar über elf Prozent. Die Wertschätzung der Sammler spricht für die ungebrochene Faszination des Traumwagens, der vor 60 Jahren sein Debüt erlebte.

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