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Auto-Unterhaltskosten Aufstand gegen die hohen Benzinpreise

Wer jetzt volltanken muss, zieht an der Zapfsäule eine Trauermiene. Und für die Kartellwächter stehen die Schuldigen an der Misere bereits fest. Die Forderungen nach steuerlicher Entlastung für Autofahrer werden lauter.
23.02.2012 - 14:33 Uhr 73 Kommentare
Tankstelle bei Köln: Die Benzinpreise verharren auf Rekordniveau. Quelle: dpa

Tankstelle bei Köln: Die Benzinpreise verharren auf Rekordniveau.

(Foto: dpa)

Berlin/Düsseldorf Die Preise an deutschen Tankstellen liegen derzeit auf Rekordniveau. Nach Angaben des ADAC kostet derzeit in Deutschland ein Liter Diesel im Schnitt 1,51 Euro, während der Preis für Super E10 bei 1,64 Euro liegt. Das ist sehr hoch am historischen Preishoch im Frühjahr und Sommer 2008. Sprecher der Mineralölunternehmen in Hamburg und Bochum sagten, Superbenzin E5 mit fünf Prozent Ethanol, das die Mehrheit der Autofahrer tankt, sei im Wochenvergleich drei Cent teurer und somit für durchschnittlich 1,67 Euro je Liter zu haben. Das entspricht annähernd den bisherigen Rekordständen, die bereits Anfang der Woche erreicht worden waren. Diesel verbilligte sich leicht auf 1,53 Euro je Liter. Und der ADAC kann den Autofahrern keinen Mut machen: „Wir befürchten, dass die Preise auch weiterhin auf hohem Niveau bleiben werden“, hieß es heute aus München.

Tanken tut weh

Im Netz formiert sich jetzt ein massiver Aufstand. Ein Facebook-Nutzer hat die Veranstaltung „Am 1.3. in ganz Deutschland nicht tanken“ erstellt - und wird von einer Solidaritätswelle überrollt. Mehr als eine Million Autofahrer wollen bereits teilnehmen. Und es werden sekündlich mehr.

Denn viele Autofahrer mutmaßen derzeit, es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis die Zwei-Euro-Marke fällt. Schuld an den hohen Kraftstoffpreisen sind in erster Linie die nach wie vor hohen Rohölpreise und der schwache Euro, der die Dollar abgerechneten Importe zusätzlich verteuert. Dazu kommen eine Kältewelle in Europa und der Konflikt mit dem wichtigen Ölförderland Iran.

Doch die Rekordpreise sind nach Ansicht des Bundeskartellamtes auch in der Marktmacht der großen Ölkonzerne begründet. "Der Markt wird von fünf großen Mineralölkonzernen gemeinsam beherrscht, die sich gegenseitig wenig Wettbewerb machen", sagte Behördenchef Andreas Mundt der "Rheinischen Post". "In diesem Oligopol sind die Konzerne in der Lage, Preissteigerungen im Großhandel an die Benzin-Verbraucher weiterzugeben."

Durch die derzeit hohen Benzinpreise mache die Mineralölwirtschaft einen kräftigen Extragewinn zu Lasten der Autofahrer, hatte zeitgleich die Grünen-Politikerin Bärbel-Höhn der "Saarbrücker Zeitung" gesagt. "Im Moment schlagen die Mineralölkonzerne den aktuellen Ölpreis drauf, obwohl das Benzin mit einem vor Wochen deutlich billiger eingekauften Öl hergestellt wurde", sagte Höhn . "Ihre Gewinnmarge hat sich dadurch nach unseren Erkenntnissen verdoppelt." Zwar habe sich der Preis für Rohöl erhöht. Aber vor drei Wochen sei er noch erheblich niedriger gewesen. "Mindestens soviel Zeit vergeht, bis das gekaufte Öl zu Benzin verarbeitet ist und an die Tankstellen kommt", so Höhn. "Es ist Aufgabe des Kartellamtes, hier genau hinzuschauen und die Sache zu überprüfen".

ADAC-Präsident Peter Meyer forderte die Politik auf, alles zu unternehmen, damit für Millionen Menschen die Mobilität wieder bezahlbar wird. Dazu gehöre auch die Rücknahme der 2004 vorgenommenen Kürzung der Pendlerpauschale. Die Bundesregierung macht den Autofahrern aber wenig Hoffnung auf eine höhere Pendlerpauschale gemacht, die auch vom Autoclub Europa (ACE) und der Linkspartei gefordert worden war. „Eine Überprüfung ist im Augenblick bei uns nicht angedacht“, sagte eine Sprecherin von Finanzminister Schäuble mit Blick auf Forderungen nach einer Erhöhung der Pauschale von 30 auf 40 Cent je Kilometer. Die Steuerentlastung werde ohnehin verkehrsmittelunabhängig gewährt.

Machtlose Kartellwächter
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73 Kommentare zu "Auto-Unterhaltskosten: Aufstand gegen die hohen Benzinpreise"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • sehr schöner eintrag
    http:www.autoankauf-fahrzeug.de

  • Viel Radfahren kann aber impotent machen, sagen Urologen. Fänd ich persönlich dann noch schlimmer...

  • Nicht zu vergessen, dass die Obererfinder laut deren Oberpräsidenten auch das Auto erfunden haben...

  • Nö macht er nicht !
    Ist ein nicht zu Vernachlässigender Faktor bei Preiskalkulationen .

    (Falls sie mich gemeint haben)

  • einen großen Anteil hat vor allem der schwache Euro. Mit der schrecklichen DM wäre das Benzin vermutlich ein Drittel billiger, ebenso wie der Urlaub in Club Med.
    Vorbild Schweiz, ach ja und vorbeugend für das Arbeitslosen-Schreckgespenst wegen wegbrechender Exporte.
    Die Schweiz hat 3 % Arbeitslosenquote !

  • Benzin:

    Na und, was soll es. Ich wohne in der Stadt, kann mit dem Fahrrad zur Arbeit.

    Im Übrigen:

    Mein Dienstwagen fährt mit Sprit vom Chef.

    Meine Betriebsrente ist sicher.

    Meine Immobilien steigen.

    Der Bonus kommt, das Geschäft mit dem Ausland brummt.

    Die Arbeit macht die Zeitarbeiterin.

    Was will man mehr.

    Ach ja, noch einen günstiges Meeting auf Kreta!

    Papiergeld drucken, wird in der Firma meiner Frau gemacht.

    So, jetzt der Rotwein....

  • @mondahu

    "Trotzdem hat die Türkei 6% Wachstum pro Jahr und der Laden brummt wo immer man hinschaut. Was machen wir da falsch in D?"

    Ist es weil viele von uns Urlaub machen...in der Tuerkei? Oder boese - ist es, weil es hier fast keine Schafhirten mehr gibt. Es ist leicht fuer ein Entwicklungsland hohe Wachstumsraten zu haben. Ich sehe es aber nicht unbedingt als Vorteil, Schafe durch beispielsweise BMW zu ersetzen. Oft fuehrt Wachstum einen entsprechenden Abschlag an Lebensqualitaet mit sich. Nicht fuer einige wenige, aber fuer viele ;-)

  • Wir zahlen mit dem Benzin die Israelische Atommachtpolitik

  • @ deutschermichel
    Ich kann ihnen nur zustimmen !
    Es wäre wirklich hirnlos zu erwarten sich mit einem Umzug an jeden neuen Arbeitsplatz "anzupassen "

    Die Philosophie der Zeitarbeit ist es allerdings immer Wechselnde Arbeitsorte in kauf nehmen zu müssen .
    Die Zeitarbeit hat ein gewisser "Schröder" so wie wir sie heute kennen zu verantworten !!!

  • So ist es !
    Nur ein Schuss den die Iraner Richtung Amerikanische Militärbasen abgeben , nur eine stunde in der die Straße von Hormus blockiert wird reichen um die Preisanzeige an deutschen Tankstellen ins rotieren bringen , dann denken sie nicht mehr über 5 Mark je liter nach , 5 € wohl eher !!!

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