BMW X4 Ein Beau für die Buckelpiste
- dpa

Der X4 überzeugt schon mit seinem Design. Er wirkt nicht so aggressiv wie der X6 und ist schnittiger als der X3.
Berlin Er ist praktisch, komfortabel und mit den richtigen Motoren sogar halbwegs vernünftig. Doch so richtig sexy ist der BMW X3 nicht mehr. Seit mittlerweile jeder Hersteller einen kompakten Geländewagen im Programm führt, dreht sich nach dem Bestseller aus Bayern keiner mehr um. Doch das wird sich bald ändern. Denn für all jene Mittelklässler, die aus der großen Schar der SUV-Fahrer ausbrechen wollen, stellt BMW dem X3 einen buchstäblich schrägen Bruder zur Seite - den X4. Der Beau für die Buckelpiste kommt im Juli in den Handel und wird mindestens 46 100 Euro kosten.
Die schnittige Alternative
Auf dem Papier rund 5000 Euro teurer - angesichts der besseren Ausstattung aber real nur etwa 1000 Euro teurer als ein vergleichbarer X3 - ist der X4 das rundherum sportlichere und schnittigere Auto. Das beginnt beim Design, für das die Bayern ab dem Bug jedes Blechteil geändert haben. Das betrifft auch den Antrieb, die Abstimmung, Ausstattung und die Sitzposition.
So wirkt der X4 mit seiner stärker geneigten Frontscheibe, dem bereits über dem Scheitel des Fahrers abfallenden Flachdach, dem verlängerten Schrägheck und den betont breiten Hüften zwar nicht ganz so aggressiv und angeberisch wie sein großer Bruder X6. Doch er sieht viel knackiger und kräftiger aus als der X3 und jeder andere Geländewagen dieser Klasse. Einzig vielleicht der neue Porsche Macan ist derzeit noch ein ähnlich attraktiver Blickfang.
Sportwagen-Feeling hinter dem Lenkrad
Nach dem Einsteigen haben Passagiere das Gefühl, in einem betont sportlichen Auto zu sitzen: Das Lenkrad dicker aufgepolstert, die Sitze stärker konturiert und den Allerwertesten etwas näher am Bodenblech - so wähnt man sich fast in einem 4er Coupé. Da hat man schnell vergessen, dass der X4 ein Geländewagen mit knapp zwei Tonnen Gewicht und über 20 Zentimetern mehr Bodenfreiheit ist.
Davon ist bei einer flotten Landpartie kaum mehr etwas zu spüren. Das ist dem strammer abgestimmten Fahrwerk, der direkteren Lenkung und vor allem der Dynamic Performance Control mit der kurvenabhängigen Kraftverteilung auf der Hinterachse zu verdanken.

Im Inneren fühlen sich Passagiere wie in einem sportlichen Coupé. Das liegt unter anderem am aufgepolsterten Lenkrad und den konturierten Sitzen.
Erst recht, wenn man mit dem 35i als stärksten und bei 58.000 Euro Grundpreis zugleich teuersten Benziner unterwegs ist: Schließlich kommt der 3,0 große Sechszylinder auf 225 kW/306 PS, wuchtet bis zu 400 Nm auf die mindestens 18 Zoll großen Räder und heizt dem Fahrer mit seinem heißeren Klang zusätzlich ein.
Kein Wunder, dass man begierig ausprobiert, ob der Wagen wirklich in 5,5 Sekunden von 0 auf 100 sprintet und die versprochenen 247 km/h schafft. Es ist aber auch kein Wunder, dass man so den Normverbrauch von 8,3 Litern (CO2-Ausstoß 193 g/km) spielend verdoppeln kann.
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