Brennstoffzelle im Pedelec Dieses Fahrrad fährt mit Wasserstoff
- Spotpress

Pedelec-Nachrüstsatz integriert eine Brennstoffzelle.
Freiburg Brennstoffzelle, das klingt noch immer nach elitärer Hightech-Lösung, doch könnte sie in nicht allzu ferner Zukunft an Fahrrädern zum Einsatz kommen und lästige Ladezeiten für Akkus erübrigen. Jetzt haben Forscher des Fraunhofer-Instituts ISE in Freiburg ein Pedelec-Nachrüstsatz derart umgebaut, dass auch Wasserstoff als Energiespeicher genutzt werden kann.
Als Basis für das LiteFCBike genannte Projekt, FC steht für Fuel Cell also Brennstoffzelle, wurde ein Nachrüstsatz der Firma Conodrive verwendet. Dieser integriert Antrieb, Elektronik und Akku in einem Bauteil, das dort montiert wird, wo sich beim Fahrrad normalerweise ein Gepäckträger befindet.
Das von den Fraunhofer-Forschern umgebaute, nur 35x15x5 Zentimeter kleine Paket integriert zwei miniaturisierte Stacks mit Polymer-Elektrolyt-Membran-Brennstoffzellen, die in ähnlicher Weise wie in Brennstoffzellen-Autos aus Wasserstoff Strom erzeugen. Allerdings verzichten die Brennstoffzellen auf einen Flüssigkühlkreislauf, stattdessen unterstützen Lüfter beim Thermo-Management.
Die Brennstoffzellen liefern eine Nennleistung von 70 Watt an eine als Puffer fungierende Batterie, die wiederum den 250-Watt-Motor mit Strom versorgt. Dieser treibt eine Rolle an, die direkt auf das Hinterrad wirkt Um das System mit Wasserstoff zu versorgen, kommen Metallhydrid-Katuschen als Tanks zum Einsatz, die der Nutzer mit Hilfe eines Klein-Elektrolyseurs auch selbst befüllen könnte.

Hinten stecken zwölf Metallhydrid-Kartuschen, welche die Brennstoffzelle mit Wasserstoff versorgen.
Alternativ wäre auch der Einsatz von Drucktanks denkbar, sofern größere Mengen Energie benötigt werden, wie dies zum Beispiel im Fall von Lastenrädern der Fall wäre. Zusammen mit dem Akku kann die LiteFCBike-Technik mit ihren 12 Kartuschen nämlich nur 270 Wattstunden bereitstellen.
Viele Standardakkus herkömmlicher Pedelecs speichern die doppelte Energiemenge. Dennoch hat das LiteFCBike-Konzept seine Reize: Dazu gehören eine kompakte Bauweise, ein geringes Gewicht von nur 3,3 Kilogramm sowie potenziell hohe Reichweiten, sofern man entsprechende Vorrats-Kartuschen mitführt. Ob und wann allerdings die Technik marktreif wird, ist ungewiss.

Insgesamt wiegt die Antriebstechnik nur knapp über drei Kilogramm.
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Genial, wann könnte so ein Rad serienreif werden?