Elektromobilität So fährt sich Teslas Model 3 im Alltag

Tesla hat angekündigt, die Produktionszahlen des Model 3 weiter steigern zu wollen, um die erhöhte Nachfrage bedienen zu können.
Düsseldorf Florian Heiß parkt sein silbernes Model 3 an einer der acht sogenannten Supercharger-Ladesäulen in Moers. Der 45-Jährige führt das Ladekabel in sein Auto ein und geht anschließend zu einem nahen Hotelrestaurant. Die automatische Fahrzeugverriegelung ertönt, als er sich einige Meter von seinem Tesla entfernt. Der Professor für Statistik und Ökonometrie aus Düsseldorf hat das Auto mit der Tesla-App auf seinem Smartphone verknüpft, die als Schlüssel fungiert.
Bei einem Cappuccino wirft Heiß einen Blick in die App und verfolgt den Ladevorgang. 117 Kilowatt (KW) der maximal verfügbaren 120 KW fließen in die Batterie seines Elektroautos. Bei einem durchschnittlichen Tarif von 34 Cent pro Kilowattstunde (KWh) zahlt Heiß für das volle Aufladen seiner Batterie, was rund 50 Minuten dauert, knapp 25 Euro.
Ein Elektromodell besitzt im Gegensatz zu einem Auto mit Verbrenner keinen Reservetank. Das bedeutet, dass die Batterie weder komplett leergefahren noch komplett aufgeladen werden sollte. Es wird stattdessen empfohlen, den Ladestand möglichst stets zwischen 20 und 80 Prozent zu halten und das Fahrzeug grundsätzlich während des Parkens aufzuladen.
Tesla-Fahrer Heiß sagt, dass er seit dem Umstieg von einem Plug-in-Hybrid auf das Model 3 weniger Zeit mit dem Tanken, besser gesagt dem Laden verbringt. Meistens lädt der Düsseldorfer seinen Wagen zu Hause mit dem Strom aus seiner Photovoltaikanlage.
Kurz vor Weihnachten 2018 hatte Heiß online die Bestellung seines Model 3 bestätigt. Mitte März 2019 teilte Tesla mit, dass seine Bestellung in etwa zwei Wochen ausgeliefert werde. Damit zählt Heiß zu den ersten Besitzern eines Model 3 in Deutschland. Wie sich sein Auto in der Praxis fährt, hat Heiß wie auch viele andere Kunden bei der Bestellung nicht wirklich gewusst.
Firmenchef Elon Musk will mit dem Unternehmen, das zuletzt weiter Verluste machte, und dem Model 3 zum Massenhersteller aufsteigen. Gleichzeitig plant auch die Konkurrenz, allen voran Volkswagen, die Markteinführung elektrischer Mittelklassemodelle.
Im zweiten Quartal des Jahres 2019 lieferte der US-Autohersteller weltweit über 77.000 neue Elektroautos des Typs Model 3 aus. Das Auto soll im Gegensatz zu den hochpreisigen Vorgängermodellen ein für breite Käuferschichten erschwingliches Auto werden. Doch wie schlägt sich der Tesla nach sechs Monaten im Alltag?
Leeres Armaturenbrett
Anders als die Limousine Model S und das SUV Model X gehört das Model 3 zur sogenannten Mittelklasse. Mit einer Länge von etwa 4,70 Metern ist es knapp 30 Zentimeter kürzer als das Model S und hat einen Gepäckraum mit einem Fassungsvermögen von rund 540 Litern.
Die kleinste der drei Tesla-Modellreihen tritt mit einem vergleichsweise schlichten Cockpit auf. So kommt das Armaturenbrett des Model 3 seiner Bedeutung streng genommen nicht mehr nach. Während das Model S wie auch das Model X ein digitales Display hinter dem Lenkrad aufweisen, das unter anderem Geschwindigkeit und Energieverbrauch angibt, fehlt das beim Model 3. Stattdessen schaut der Fahrer dort auf ein leeres Armaturenbrett ohne jegliche Instrumente oder Anzeigen.
Folglich hat bei der ersten in Serie produzierten Tesla-Modellreihe eine Umverteilung der Bedienelemente stattgefunden. Das Model 3 setzt stärker als seine Vorgänger auf eine elektrische Bedienung. Alle Einstellungen und Anzeigen erfolgen über das Display oberhalb der Mittelkonsole. Model S und Model X besitzen dort ein integriertes 17-Zoll-Display im Hochformat. Beim Model 3 kommt ein im Querformat angebrachtes 15-Zoll-Display hervor.

Pro 100 Kilometer Reichweite muss der Tesla-Fahrer etwa neun Minuten an den Superchargern laden.
Statt vier Hebeln am Lenkrad besitzt das Model 3 nur noch zwei Hebel; zum einen zur Steuerung der Blinker, des Lichts und der Scheibenwaschanlage und zum anderen zur Gangwahl sowie zur Aktivierung des Autopiloten. Die Lenkradposition und den Tempomat steuert der Fahrer über das Display.
Abgesehen von den auf den Türen platzierten Schaltern der Fensterheber sowie dem Türöffner und zwei Rädchen auf dem Lenkrad kommt das Model 3 also mit zwei Bedienschaltern im gesamten Fahrzeuginnenraum aus.
Eingebauter CCS-Anschluss
Könnten die Fahrzeuginsassen den Schalter aufgrund eines Unfalls nicht mehr betätigen, löst das Model 3 den Notruf automatisch aus. Diese Funktion besteht erstmals bei einem Tesla-Modell. Die Möglichkeit, auf der Autobahn im Autopilot-Modus zu fahren sowie sich zukünftig vollständig autonom fortzubewegen, ist dagegen bereits bei jedem neuen Tesla verfügbar. Dazu sind die Autos mit zwölf Ultraschallsensoren und einem nach vorn gerichteten Radar zur Objekterkennung sowie mit insgesamt acht Kameras ausgestattet.
Technische Unterschiede zwischen dem Model 3 und seinen beiden Vorgängern bestehen hingegen bei der Antriebsart wie auch bei der Motorenanzahl. Model S und Model X besitzen grundsätzlich zwei Motoren und sind allradangetrieben. Bei der Mittelklasse ist indessen die günstigste Ausführung auf Hinterradantrieb und einen Motor reduziert.
Die europäischen Model-3-Fahrzeuge besitzen bereits einen eingebauten CCS-Ladeanschluss, während Model-S- und Model-X-Fahrer zum Schnellladen einen CCS-Adapter aufstecken müssen. Wie auch die Elektroautos anderer Autobauer können die Autos von Tesla durch einen einheitlichen CCS-Anschluss die Ladestationen aller Anbieter nutzen. Tesla dagegen lässt Fahrzeuge fremder Hersteller nicht an seinen Superchargern laden.
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Wissen Sie, was das Beste daran ist, ein“alter weißer Mann“ zu sein? Wir haben das Geld und die Macht. Deshalb können wir zu Lebzeiten gar nicht von der Realität überholt werden. Ich wette übrigens das Ihre Voraussagen nicht eintreten werden. Aber da Sie aller Wahrscheinlichkeit nach ein sogenannter Millennial sind besitzen Sie wohl nichts mit dem zu wetten sich lohnen würde.
Also: Unter einem Erfahrungsbericht verstehe ich etwas gänzlich anderes. Ein wirklicher Erfahrungsbericht wäre echt interessant.
Wenn man die Kommentare hier so ließt: Muß das weh tun, so von der Realität überholt zu werden. Alte weisse Männer? Es scheint fast so. Aber der Herr Ökonometrie-Prof. Heiß ist auch einer - und kann bestimmt besser rechnen als alle Kommentatoren hier zusammen. Ein E-Motor ist immer effizienter (=wirtschaftlicher) als ein Verbrenner, weil er seine höchste Leistung (Drehmoment) IMMER abgeben kann. Erdölbasis-Motoren können dies nur in einem bestimmten kleinen und dafür optimierten Drehzahlbereich. Deshalb brauchen die auch Getriebe und Getriebeöl, Gangschaltung, DSG, etc. pp.
Und zu Meister Mempel unten: Nein, PV-Strom kann man tagsüber nicht speichern und Abends/Nachts nutzen.
Herrn Krebs sei gesagt: TESLA liegt in der Entwicklung ca. 4-5 Jahre vor allen anderen Herstellern. Das liegt daran, weil TESLA auch ein Softwarekonzern ist. Der neue Reluktanzmotor beweist das ebenfalls.
Und TESLA wird als erster in 3-5 Jahren die Feststoffbatterie in den Massenmarkt bringen (ohne flüssige Elektrolyte) bringen. Soll ich weiter machen? Hier besser nicht.
Es gibt bei einem gewissen Klientel,(und dazu zähle ich den Autor)eine Neigung dem vollkommen durchgeknallten Elon Musk beizuspringen und Tesla mit alternativen Fakten vor der endgültigen Zerschlagung zu retten. Es ist nun einmal so, die Pioniere einer Technologie sind selten fähig, den Erfolg nachhaltig zu gestalten.(und Musk schon gar nicht) Fakt ist, das Kommando bei alternativen Antrieben werden über kurz oder lang die Deutschen übernehmen. Bei Tesla ist allenfalls die Infrastruktur für Sie interessant.
So ein unqualifizierter Artikel:
"Bei einem Cappuccino wirft Heiß einen Blick in die App und verfolgt den Ladevorgang"
Man braucht nicht EIN Cappuccino bis der Tesla geladen ist - eine Kanne Kaffee wäre da wohl besser geeignet.
SEIT WANN GIBT SICH HB FÜR TESLA WERBUNG HER?
Muss ich da meine monatlichen HB Beiträge bezahlen, wenn ich jetzt auch noch mit als Artikel getarnte Werbung belästigt werde?
bisher dachte ich handelsblatt ist eine wirtschaftszeitung.wusste nicht dass jetzt"autotests"abgedruckt werden.liest sich eher wie ein positiver bericht für tesla.
Die Überschrift des Artikels hat so gar nichts mit dem Text zu tun. Ein wirklicher Erfahrungsbericht, wie angekündigt, sieht anders aus.
"So fährt sich Teslas Model 3 im Alltag" Erläuterungen dazu kommen lediglich in etwa in 10 % des Artikeltextes vor. Interessant: "Meistens lädt der Düsseldorfer seinen Wagen zu Hause mit dem Strom aus seiner Photovoltaikanlage." Und nachts? Was für ein schwachsinniger Artikel, im Handelsblatt! Qualität geht anders.