Filmauto versteigert Batmans Gebrauchter bringt Millionenerlös

Customizer George Barris mit dem von ihm entworfenen ersten Batmobil.
Scottsdale/Arizona Waren es sentimentale Kindheitserinnerungen oder eine knallharte Investment-Entscheidung? 4,6 Millionen Dollar inklusive Steuern und Gebühren blätterte am vergangenen Wochenende bei der Barrett-Jackson-Auktion in Scottsdale im US-Staat Arizona für das originale Batmobil auf den Tisch des Auktionators.
Das legendäre Filmauto basiert auf der Designstudie Lincoln Futura, die 1955 auf der Chicago Autoshow enthüllt wurde. Umgebaut zum Batmobil wurde es von "Hollywoods Wagenmeister" George Barris und war bis zum Wochenende im Besitz des selbsternannten „King of Custom“, der in den letzten Jahren hunderte Autos für Film und Fernsehen auf die Räder gestellt hat.
Der Wagen, der Jahrzehnte vor den Bondautos über Extras wie Bremsfallschirme, Düsenantrieb und Raketenwerfer verfügte, wurde jetzt das erste Mal versteigert. Das Original hatte Barris als elf Jahre altes Concept Car von Ford für einen Dollar gekauft. Barris kramte den Wagen Jahre später wieder hervor, als er von der 20th Century Fox den Anruf mit dem Auftrag bekam, einen Dienstwagen für Batman und Robin zu entwerfen. „Ich hatte 15 Tage und 15.000 Dollar“, erinnert sich der mittlerweile fast 90-jährige Karosserie-Künstler und lächelt noch heute zufrieden „Dafür ist er doch ganz gut geworden“. Das Auto wurde das erste von einem halben Dutzend Batmobilen und eines der bekanntesten Filmautos der Welt.
Das Batmobil war allerdings nur eines vielen spektakulären Autos, die bei der Barrett-Jackson-Auktion verkauft wurden. Auf dem „Auction Block“ standen zum Beispiel auch ein rarer Prototyp des Porsche 959, der vielleicht seltenste Shelby Mustang aller Zeiten, der Mercedes 300 SL von Hollywood-Legende Clark Gable sowie der Ford F-150 von US-Präsident George Bush. Mit insgesamt 1.400 Autos, einem Umsatz von über 100 Millionen Dollar und rund 300.000 Besuchern in sechs Tagen reklamiert Barrett-Jackson für sich den Titel „Die größte Automobilauktion der Welt.“
Der umgebaute Lincoln Futura ist nun mit umgerechnet 3,5 Millionen Euro das teuerste Filmauto, das je versteigert wurde. Den Titel teilt sich das Batmobil aber mit dem Aston Martin aus dem James-Bond-Film „Goldfinger“, der vor drei Jahren zum exakt gleichen Preis versteigert wurde. Nach Angaben des Auktionshauses ging Batmans und Robins Dienstwagen an einen Sammler in Phoenix, nur ein paar Meilen weiter.
Das seltsame Auto des Fledermausmannes war der heimliche Star der Batman-Serie, die in den USA von 1966 bis 1968 gedreht wurde. Im Gegensatz zu den eher düsteren Filmen, die bis heute folgten, war die Serie lustig angelegt. Legendär sind nach wie vor die bunten eingeblendeten „POW!“ und „BAM!“ im Comicstil, wenn sich geprügelt wurde. Die Serie hat das ganze Genre beeinflusst und ist heute ein Stück Fernsehgeschichte.
Auf der DVD des jüngsten Batman-Filmes, „The Dark Knight Rises“, ist eine Dokumentation über den Bau des Autos zu sehen. Barris lebt noch und entwirft auch mit 88 ungewöhnliche Autos. Auch der Erstbesitzer des Wagens, Adam West, arbeitet mit 84 noch. Der erste Batman spricht im Original der US-Trickfilm-Serie „Family Guy“ den etwas seltsamen Bürgermeister.
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