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Forschungsprojekt Der intelligente Chamäleon-Reifen

An einem sich selbständig verändernden Reifen für alle Bedingungen forscht zur Zeit die Hochschule für Technik in Leipzig. Auf der Hannover Messe zeigte die Forschergruppe ein Funktionsmodell mit "lebendem" Profil.
  • Jürgen Schramek
26.04.2012 - 14:53 Uhr Kommentieren
Die Universität Leipzig forscht zur Zeit an einem Reifen, der sein Profil selbständig den Witterungsbedingungen anpasst. Ein Funktionsmodell zeigten die Forscher jetzt auf der Internationalen Hannover Messe. Quelle: MID

Die Universität Leipzig forscht zur Zeit an einem Reifen, der sein Profil selbständig den Witterungsbedingungen anpasst. Ein Funktionsmodell zeigten die Forscher jetzt auf der Internationalen Hannover Messe.

(Foto: MID)

Leipzig An einem sich selbständig verändernden Reifen für alle Bedingungen forscht zur Zeit die Hochschule für Technik in Leipzig Ein hochgestecktes Ziel haben sich die Wissenschaftler gesetzt. Sie wollen den adaptiven Reifen, der sein Profil je nach Witterungsbedingungen verändert, serienreif machen. Mit einem ersten Funktionsmodell des Pneus sind sie jetzt bei der Internationalen Hannover Messe an die Öffentlichkeit getreten.

Unterschiedliche Profile und Materialmischungen für die Lauffläche entscheiden beim Reifen darüber, für welche Bedingungen er sich am besten eignet. Heutige Reifen können trotzdem nur Kompromisse bilden, weil sie sich an vielen Gegebenheiten orientieren müssen. Vorgaben bei Haftung, Bremsfähigkeit, Geräusch und Verbrauch sind unter allen Witterungsbedingungen einzuhalten. Darum gibt es Winter- und Sommerreifen mit viel oder weniger Profil, mit vielen oder wenigen Rillen, mit Lamellen oder ohne Lamellen.

Mit dem neuen Produkt der Forscher aus Leipzig sollen Reifenwechsel quasi während der Fahrt möglich werden. Der intelligente Reifen erkennt selbständig die Fahrbedingungen, ob trockene Piste, nasses Geläuf oder verschneite Fahrbahn. Die in die Lauffläche eingebrachten formändernden Komponenten sollen von einer ebenfalls in den Reifen integrierten Steuereinheit aktiviert werden. Je nach Bedingungen verändern dann die Profilblöcke ihre Größe, es gibt mehr oder weniger Spurrillen und größere Kanäle zur Ableitung von Fahrwasser.

Zur Zeit arbeiten die Leipziger noch mit unterschiedlichen Materialien, die sich anhören, als kämen sie aus einer anderen Welt: "Dehnstoffaktuatoren", "Piezo-Keramik", "Formgedächtnislegierungen" (ein physikalisches Phänomen bei Speziallegierungen, die sich mehrfach verformen lassen, sich aber stets an ihre ursprüngliche Form "erinnern") und sogenannte "Smart Materials".

Zwar ist das Chamäleon unter den Reifen noch weit entfernt von einem Einsatz in der Serie, aber die Idee ist einmalig. Vorsichtshalber haben sich die Forscher ihre Arbeit schon patentieren lassen. Und wenn sie eine Tages wirklich die Möglickeit eröffnet, dass ein Reifen sein Profil selbständig verändern kann, ohne seine Performance zu verlieren, wäre dies eine echte Revolution.

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