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Alfa Romeo GiuliettaZu schön zum Einsteigen
Selber schuld, wer hier gleich einsteigt. Alfa Romeos Giulietta ist vor allem ein Fest für die Augen. Wer es schließlich doch hinters Lenkrad schafft, ist gerne bereit, der Schönen aus Turin ein paar Macken zu verzeihen.
Wer bei "Kompaktklasse" zuerst an "schön" und dann an "schnell" denkt, ist in der Giulietta gut aufgehoben.
(Foto: Sebastian Schaal)
Düsseldorf Ich steige nicht ein. Warum auch? Kaum vorstellbar, dass Giulietta innen genauso perfekt ist wie außen. Also sollte ich mir das Einsteigen verkneifen. Lieber ein halbes Stündchen lang die markanten Formen des Autos anstaunen und dieses Staunen dann wortreich zu einem Testbericht verpacken. Könnte ein kurzer Arbeitstag werden.
Aber natürlich steige ich schließlich doch ein. Zuerst hinten, ich möchte ja wissen, was ich potenziellen Mitfahrern zumute. Außerdem verschaffe ich mir auf diese Weise gleich ein erstes Erfolgserlebnis, indem ich die dezent versenkten hinteren Türgriffe auf Anhieb finde. Nachdem ich mich probehalber auf die Rückbank gefaltet habe, bin ich aber doch froh, dass ich Giulietta ab sofort ausschließlich vom Fahrersitz aus erleben werde.
Dort angekommen, empfängt mich für meinen Geschmack ein bisschen viel Kunststoff. Die klassischen Rundinstrumente und der viele Chrom gefallen mir dagegen gut, auch das Lederlenkrad mit den eingepassten Bedientasten sieht vielversprechend aus.
Minuspunkte gibt’s für die zu kurze Mittelarmlehne, die für einen Großfuß wie mich etwas eng zusammenstehenden Pedale, das viel zu kleine Handschuhfach sowie die verstellbare Rückenlehne, deren Einstellrad vom angelegten Sicherheitsgurt verdeckt wird. Der Versuch, der Lehne während der Fahrt zu verstellen, wird so zu einem echten Erlebnis.
Fragen und Antworten zur Alfa Romeo Giulietta
Ganz sicher - besonders für alle, die sich im Alltag gern mit schönen Dingen umgeben.
Je nach Einstellung des Fahrdynamik-Reglers mal wie Doktor Alfa, mal wie Mrs. Hyde.
Die voll funktionsfähige Kompassrose im Display des Navigationssystems. Für alle, denen schnöde Navigation nach Straßennamen zu langweilig ist.
Im Innenraum kann Giulietta die Erwartungen, die ihr Äußeres weckt, nicht ganz erfüllen. Mehrere kleinere Mängel summieren sich, zudem wird es auf den hinteren Plätzen eng.
Giulietta ist gut auf die „Eco“-Fahrweise eingestellt. Sie schaltet sehr früh und fährt 130 km/h Richtgeschwindigkeit im 6. Gang bei ca. 2.300 U/min. Die Start-Stopp-Automatik ist allerdings etwas behäbig.
Alfa Romeo? Sind die sonst nicht immer rot?
Jeder, für den Autos nicht nur diese Dinger sind, die einen von A nach B bringen.
Überhaupt die Gurte: Selten habe ich ein solches Getöse vernommen wie bei dem Versuch, mich an Bord von Giulietta ein paar Meter unangeschnallt fortzubewegen. Das aufdringliche Warnsystem macht mir unmissverständlich klar: Wer 170 PS bewegen will, soll das gefälligst unter Nutzung aller gängigen Sicherheitssysteme tun. Nachdem ich mich von dem ersten Schock erholt habe, empfinde ich fast ein wenig Sympathie für so viel Sorge um meine Person.
1 Kommentar zu "Alfa Romeo Giulietta: Zu schön zum Einsteigen"
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Cay
Endlich mal ein sauberer, fairer und vor allem sachlich korrekter Bericht - dass ich sowas noch lesen darf... Alfa betont seit Urzeiten die Sportlichkeit und Freude am Fahren. Man kommt zum Teil doch nicht ganz an die nahezu unschlagbare Verarbeitungsqualität und Sorgfalt eines Golf heran - will man aber auch gar nicht, sondern das Autofahren zu einem Erlebnis für Leib und Seele machen. Der Bericht und das Video bringen das klasse rüber.
Da kann sich so manche große Autozeitschrift eine Scheibe davon abschneiden... gut gemacht, Handelsblatt!
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Endlich mal ein sauberer, fairer und vor allem sachlich korrekter Bericht - dass ich sowas noch lesen darf...
Alfa betont seit Urzeiten die Sportlichkeit und Freude am Fahren. Man kommt zum Teil doch nicht ganz an die nahezu unschlagbare Verarbeitungsqualität und Sorgfalt eines Golf heran - will man aber auch gar nicht, sondern das Autofahren zu einem Erlebnis für Leib und Seele machen. Der Bericht und das Video bringen das klasse rüber.
Da kann sich so manche große Autozeitschrift eine Scheibe davon abschneiden... gut gemacht, Handelsblatt!