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Audi A4 Avant im Handelsblatt-Autotest Ein Opfer des eigenen Erfolges

Manchmal kann Erfolg zum Fluch werden. Wie beim neuen A4 Avant. Der Außendienst-Liebling hat das "Same same, but different-"Problem. Er ist vom Vorgänger kaum zu unterscheiden. Fährt das Audi-Design in die Sackgasse?
30.08.2012 - 07:45 Uhr 11 Kommentare

"Wir meiden den Begriff Facelift", sagt Audi-Produktmanager Markus Aigner zum Facelift, "weil wir glauben, dass es nach vier Jahren an unserem A4 bestenfalls dezente Änderungen vornehmen müssen". Der A4 ist das Herz und der Bestseller der Marke. Rund zehn Millionen Autos haben die Ingolstädter von ihm und seinem Vorgänger Audi 80 seit 1972 verkauft; in Europa, in den USA und seit kurzem auch in China.

(Foto: Sebastian Schaal)

Düsseldorf Es gibt wohl kein Parkdeck, keine Reihenhaussiedlung und keine linke Autobahnspur ohne einen A4 - vorzugsweise in silber oder schwarz, aber in aller Regel mit Turbodiesel und als Avant. Und genau da liegt vielleicht das Problem. Und ein Problem hat der A4: BMWs 3er und die C-Klasse von Mercedes-Benz haben den Audi inzwischen nämlich überholt. Laut dem Kraftfahrtbundesamt lag Mercedes im Juni mit 7.531 zugelassenen C-Klasse vor BMW mit 6.176 Dreier. Und Audi? Vom A4 wurden 5.724 Autos zugelassen.

Wie konnte das passieren? Die Antwort hat viel mit Erfolg und vielleicht auch ein bisschen mit Mut zu tun - wie die jüngste Auflage des A4 Avant, also der beliebten Kombiversion, zeigt.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Audi A4 Avant mit 2.0 TDI Motor unter der Haube macht seine Sache sehr gut - wie alle seine Vorgänger auch. Die schöne Verarbeitung im Innenraum etwa mit den genauso fein gezeichneten wie exzellent ablesbaren Instrumenten. Metall-Applikationen, aufgeschäumte Kunststoffe, Ziernähte.

Alles prima - ganz besonders das kantig griffige Lenkrad bereitet richtig Freude. Die Bedienung - abgesehen von dem kindischen Lautstärkeregler fürs Radio auf der Mittelkonsole - ist einwandfrei. Alles ist da, wo es hingehört. War ja aber auch schon früher so.

Die schöne Verarbeitung überzeugt. Der Fahrer ist perfekt ins Auto integriert. Quelle: Sebastian Schaal

Die schöne Verarbeitung überzeugt. Der Fahrer ist perfekt ins Auto integriert.

(Foto: Sebastian Schaal)

Im Fond geht es hingegen nicht mehr so bequem wie auf den Frontsitzen, sondern immer noch eher eng und kuschelig zu. Der Kofferraum ist für einen Kombi wegen der flachen Heckscheibe vielleicht einen guten Tick zu klein - dafür aber sauber ausgelegt und gut zu beladen, was Audi-Fahrer aber nicht überraschen dürfte.

Der 2.0 TDI Motor mit 177 PS in Kombination mit Sechsganggetriebe hat wie erwartet mehr als genug Punch und feuert den Wagen in 8,4 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer - wenn der Vorderradantrieb mitspielt, was speziell bei Nässe bauartbedingt schon einmal ein Problem sein kann. War aber auch bei den Vorgängern so, die ähnlich potente und sparsame Motoren hatten.

Und das Fahrwerk? Sportlich, aber nicht zu trocken liegt der A4 auf der Straße - man ist gerne schnell unterwegs, ohne von einer zu harten Federung durchgeschüttelt zu werden. Sehr schön, sehr bekannt.

Auch wenn die Klappe weit aufschwingt: dahinter warten nur 490 Liter Kofferraumvolumen. Und die flache Heckscheibe ist ein echter Ladenachteil. Quelle: Sebastian Schaal

Auch wenn die Klappe weit aufschwingt: dahinter warten nur 490 Liter Kofferraumvolumen. Und die flache Heckscheibe ist ein echter Ladenachteil.

(Foto: Sebastian Schaal)
Same same, but different
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11 Kommentare zu "Audi A4 Avant im Handelsblatt-Autotest: Ein Opfer des eigenen Erfolges"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Richtig ist, dass die Neuerungen vom -ich nenne es bewusst Facelift- von niemandem gesehen werden. Die Standlichtringe als einzige Innovation sind nur Vor-Facelift-A4-Fahrern bekannt. Verwechslungen mit dem neuen A6 oder dem neuen A3 sind an der Tagesordnung. Der Kühlergrill in der Dimension eines Scheunentors ist meines Erachtens einfach nur peinlich (v.a. beim Topmodell A8) im Vergleich zu den Nierengrill von BMW bzw. dem Mercedes-Grill.
    Fahre einen Facelift A4 mit der Multitronic. Ein Wahnsinn, dass solch ein Getriebe noch verbaut wird, wenn selbst beim Konzernbruder Skoda seit Jahren schon das DSG verbaut wird; VW analog.
    Multitronic kann ich keinem empfehlen, ist aber leider die einzige Automatikalternative im 2.0tdi Bereich - leider.
    Haptik sehr gut, Automatikwählhebel ähnelt einem Schubhebel in Flugzeugen (im Vgl. zum neuen 3er BMW, der wie alle neuen BMWs über einen kleinen "Joystick" verfügt), das MMI kommt nicht an das iDrive heran (vom neuen 3er), viel zu viele Knöpfe, die den Blick vom Verkehr ablenken - da hilft auch keine Sprachsteuerung.
    Und als letzter Kritikpunkt: Der Abstandsradar bremst vorbildlich selbstständig, beschleunigt aber nur mit ca 1/3 Gas, d.h. die Fahrzeuge ziehen vor mir alle weg oder scheren mir vor dem Riesengrill ein. Beschleunige ich selbst manuell, dann muss die Radarfunktion neu aktiviert werden - Sinn?
    Fazit: Schönes Auto, ein 3er wäre mir aber wieder lieber.

  • Die Audis sehen alle gleich und damit gleich öde aus.

  • @r.jonasson

    "...denn die Zukunft dürfte wohl bei den Direktschaltgetrieben liegen..."

    Dann unterscheiden sich unsere Meinungen doch garnicht. Ich habe DSG geschrieben. Und das steht für Direkt-Schalt-Getriebe. Ein DSG ist aber eigentlich nichts anderes, als ein Automatikgetriebe mit der Möglichkeit manuell, ohne zu kuppeln und ohne Leistungsloch selbst schalten zu können. Hab ich was anderes gesagt?

  • Soso, selber schalten ist also "Technik von gestern". Wenn man sich auskennt, weiß man, dass das wohl eher auf das Automatikgetriebe zutrifft, denn die Zukunft dürfte wohl bei den Direktschaltgetrieben liegen, weil leichter, weniger störanfällig und sparsamer. Komisch auch, dass ich immer noch alle im Verbrauch unterbiete, die dasselbe Auto mit Spaßkiller (Wandlerautomatik) fahren, man muss es halt nur können. Vom Fahrspaß mal ganz abgesehen - warum sollte ich mir den nur in meinem Sportwagen gönnen, nicht aber in der Alltagsfuhre? Sie können ja gern Automatik fahren, ich werde dies jedoch weiterhin nicht tun, bloß weil irgendwelche fortschrittsgläubigen Manager mir das vorschreiben. Es bleibt dabei - Audi hat bei mir ausgespielt und mein Partner sieht das genauso.

  • @r.jonasson

    Da verstehe einer die Menschen. Selber schalten ist Technik von gestern und nirgends noch so ausgeprägt zu finden, wie in Deutschland. Ich kann nur den Kopf darübe schütteln. Besonders wenn das Ganze noch mit einer Schaltempfehlungsanzeige garniert wurde. So einen Blödsinn muss man sich mal vorstellen. Ich will unbedingt selbst schalten, aber lasse mir von der Anzeige sagen, dass ich jetzt schalten müsste. Die Mesiten halten sich sogar dran. Das ist dann sowas wie eine "manuelle Automatik". Wenn man 75 Riesen ausgibt, dann könnte man ja auch sein Gehirn einsetzen und ein DSG-Getriebe mit Schaltwippen nehmen. Dann kann man im normalen Verkehr die Automatik arbeiten lassen und wenn der Wagen mal Berg rauf nicht schalten will, weil er Angst hat, dass er im höheren Gang den Berg nicht schafft, dann kann man einfach eingreifen. So mach ich das an meinem V6. Bei einem Sportwagen lass ich ein Schaltgetriebe noch durchgehen. Für eine Luxus-Schleich-Limuosine mit Schaltgetriebe habe ich kein Verständnis. Zumal wir hier nicht mehr von den 3-Stufen-Automatikgetrieben der 80er und 90er Jahre sprechen. Arme ewig Gestrige hier in Deutschland. Was will man machen. Aber Hauptsache Start-Stopp-Ich-Spar-CO2-Und-Rette-Die-Welt-Automatik.

  • Wenn man Grösus ist, dann sicher nicht. Und wenn die Firma die Karre zahlt, dann auch nicht. Für mich als Freiberufler ist das Geld für den Wertverlust aber "Money out of the pocket" und in "geldverdienenden" Investionsgütern deutlich besser untergebracht. Ich fahre bei meinen Kunden mit Youngtimern vor. Damit signalisiert man ihm: "Ich arbeite nachhaltig, kostenorientiert ("Du mußt nicht mein teures Auto mitbezahlen") und ich habs nicht nötig, mich zu blähen, sondern Du bekommst, was Du siehst." Höchst erfolgreich übrigens. Überdies hat man sich aus der automobilen Aufrüstung verabschiedet - der Kunde kann nicht einschätzen, ob das Auto nun 5-, 20- oder 35.000 an Wert darstellt, es sei denn, er ist Insider. Bei einem Neuwagen weiß man den Preis in etwa.

  • Da haben Sie recht ... man hat fast den Eindruck, jetzt wo Audi den FC Bayern versorgt, überträgt sich diese
    latente Überheblichkeit und Grundarroganz auf das Verkaufspersonal. Wir wollten letzten Samstag ein Auto kaufen A3 und wurden gnadenlos ingnoriert ... gut jetzt kaufen wir einen 1er BMW ... dort vorbildlich!

  • Den Begriff Facelift vermeiden wir, soso. Leider vermeiden sie es auch, den Kunden oder wenigstens den Vertieb rechtzeitig über wichtige Änderungen zu informieren. In unserer Firma gab es gleich zwei zufriedene A 4 bzw. S 4 Fahrer - zumindest bis zu diesem Facelift, denn nun gibt es sowohl den S 4 als auch den 3.0 TDI nicht mehr geschaltet. Und die Marketing-Fuzzies in Ingolstadt glauben wirklich, dass wir uns bei einem Preis so um die 75.000 Euro vorschreiben lassen, ob wir schalten dürfern oder nicht? Tschüß Audi, und der freundliche BMW-Händler freut sich gleich über zwei neue Kunden...

  • habe mir gerade einen Audi A4 als Dienstwagen bestellt. Der dritte in Folge. Was soll ich sagen? Ist der beste und billigste, wenn man Mercedes C-Klasse und 3er BMW daneben stellt.

    Und sieht auch noch am besten aus mit seinem Tagfahrlicht-Band. Wertverlust hin oder her. Danach sucht man sich doch kein Auto aus?

    Kaufen Leudde

  • Habe kürzlich versucht einen A4 zu kaufen. Reingehen in eine Audi NL, aussuchen,bar bezahlen. Wichtig: Nicht lange drauf warten und Extras ganz viele gewünscht...

    War ein totaler Reinfall. Das was sich Audi an Verkaufsorganisation leistet ist irgendwo ... nun ja, das beste Produkt nützt nix, wenn man Luschen im Vertrieb beschäftigt. Da müssen die sich über sinkende Zulassungszahlen eher nicht beschweren.

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