Alle, die vor allem an Design interessiert sind. Und das sind mehr Frauen als Männer. Wirklich den Hals verrenkt hat sich aber niemand. Der Wagen ist avantgardistisch, aber eben auch Mittelklasse. Als Citroen haben ihn auf den ersten Blick nur andere Citroen-Fahrer erkannt.
Die ersten Fahreindrücke sind so futuristisch, wie der DS5 von außen wirkt. Beim Druck auf den Startknopf fährt ein supermodernes HUD aus, die wichtigsten Informationen werden halbtransparent und nur für den Fahrer sichtbar angezeigt. Das ganze Auto schweigt, und rollt zunächst mit der Kraft des hinten sitzenden Elektromotors aus der Parklücke, absolut lautlos.
Was für ein chices Raumschiff! Die Armaturen, das Sportlenkrad im Kombi-Coupe, das tolle, hohe SUV-Sitzgefühl und der aufwändig gestaltete Premium-Innenraum überlagern komplett die ersten Eindrücke von Motor, Straßenlage, und Getriebe. Man muss sich wohl langsam anfreunden mit diesem Fahrzeug.
„Der ist aber schön“, meint er. Und ergänzt mit Blick auf die hervorstechenden Chromspangen vorn sowie die schmale, hoch angestzte Heckscheibe hinten: „Die trauen sich wenigstens was, die Franzosen. Wirklich chic.“
Letztlich gewöhnt man sich an alles, auch an die französische „Logik“ der Knöpfe, Regler und Schalter. Ich habe dafür zwei Tage gebraucht, aber kein Handbuch. Also alles halb so wild. Fast ein bisschen schade, dass die Franzosen die starre Lenkradnabe der Vorgängermodell aufgegeben haben.
Sehr gut gelungen sind Charge und Eco-Anzeige im linken Tacho, sie erziehen angenehm zu sparsamer Fahrweise – und alles ist erstklassig ablesbar bei unterschiedlichsten Lichtverhältnissen. Modern ist ganze natürlich auch: Es gibt im ganzen Wagen kein einziges Glühbirnchen – alles LED.
Innerorts fährt der Wagen auf Wunsch und Knopfdruck rein elektrisch. Das ist lautlos und sauber. Leider geht das aber zwei Kilometer weit und bis zu 60 km/h schnell, mehr leistet die Batterie nicht. Schaltet sich dann der Diesel zu, ist das aber ruckelfrei und angenehm. Der gefühlte Anteil des Hybrid an der Gesamtfahrleistung des Citroen liegt aber deutlich unter zehn Prozent.
Wer auf die Autobahn auffährt, sollte manuell in die Schaltwippen greifen. Auf Fahrstufe A sind die Beschleunigungswerte für einen 163-PS-Diesel enttäuschend. S- und 4WD-Anwahl bringt keine Verbesserung. Ist die Fuhre einmal in Schwung, lässt sie sich aber sparsam und leise bei Tempo 130 halten. Die theoretische Spitze liegt bei über 200 km/h, selbst dann ist sind Lenkung und Fahrwerkgefühl noch sehr unfranzösisch, sprich angenehm direkt.
AFIL heißt der Spurassistent bei Citroen, und der reizt natürlich immer noch zu pubertären Späßen, denn er vibriert gar heftig unter den Gesäßhälften, wenn die eingebaute Kamera erkennt, dass man mit dem Fahrzeug aus der Spur fährt, ohne zu blinken. Nur gut, dass man das ganze komplett abschalten kann. Bei den ersten Einsätzen erschreckt man sich heftig, das ist keine gute Ergänzung zum Massage-Fahrersitz.
Wer Hybrid fährt, will die Batterien des Elektromotors so oft wie möglich aufladen, um elektrisch fahren zu können. Besser als beim Bremsen (Rekuperation) funktioniert das beim langen Ausrollen lassen, was Fahrer von Benziner und Dieseln als Motorbremse kennen.
Direkte Folge: Man nervt jeden anderen Fahrer hinter sich, der gerade keinen Hybrid auflädt, weil man als gefühltes Verkehrshindernis viel zu langsam herumrollt. Aber das stärkt letztlich das eigene Selbstbewusstsein.
Nein, ich mochte ihn definitiv nicht gerne zurückgeben, diesen eigenwilligen Testwagen. Ich mag nicht, wie er automatisch schaltet, und finde seinen Hybrid missraten. Aber dieses Sitzgefühl, der Massagesessel und das tolle Gefühl, einen sehr sehr schönen Raumgleiter völlig entspannt zu pilotieren, haben doch den Franzosen in mir geweckt. Vieles können deutsche und japanische Autobauer bestimmt besser. Aber längst nicht alles.
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Ich fahre den DS5 nun seit Ende März 2012 und habe bis jetzt 9000 km ohne irgendwelche Probleme zurückgelegt.
Der Diesel mit 163 PS und Schaltgetriebe ist völlig ausreichend. Die Anfahrschwäche im 1. Gang ist größer als bei vergleichbaren Modellen (BWM 318d oder Audi A4 2,0 TDI). Das Auto macht einfach Spaß und man sieht es nicht x-mal am Tag wie vergleichbare deutsche Premiummodelle.
Citroen ist eine Marke mit einem enormen Charisma .
Citroen = Auto = Mensch = Lieb .
also bietet es sich an,noch etwas zu warten,je schlechter die Nachrichten über einen Autobauer um so günstiger werden die Autos bzw die Gebrauchten.
Finde es ist ein schönes Auto auch der Innenbereich sehr nett gestaltet, gerade mit kleinen Kindern ist so ein Panoramadach schön. Die einschätzung von @ Jens als realen Kunden von Citrön ist für mich sehr hilfreich.
yappy, vollkommen i.o.
warum nur a´sind alle anderen Autokäufer nur so dumm und erkennen nicht, wie wunderbar doch Opel und PSA ist???
- Opel geht pleite
- PSA lebt nur von extrem massiv staatlichen Subventionen (ca. 2 mrd € / a)
Ich selbst bin als Vielfahrer mit meinem Opel Signum sehr zufrieden. Der Citroen C2 meiner Frau hat genauso wenig Rost wie mein OPEL. Auch von der Haptik hat sich bei Citroen sehr viel getan. Ich gebe zu auf der IAA empfand ich den DS5 noch als sehr futuristisch. Aber jetzt kann ich mir gut vorstellen den Wagen als reinen Diesel (Hybrid rentiert sich leider nicht bei meinem Fahrprofil) ins Auge zu fassen. Unser keliner Citroen hat die letzten 70.000 km mit einem Mangel (Fehler am Injektor) sehr gut überstanden. Warum dann nicht auch zur Königsklasse im PSA-Konzern greifen. Wird doch auch bald in Rüsselsheim zusammengeschraubt.
oje, dann soll der nette Herr mal aufpassen, dass ihm seine Nobelkutsche nicht wegrostet, bevor er am Ziel angekommen ist.
Man sagt ja zu recht, dass man mit einem staatlich subventionierten Franzosen IMMER ein Neues Auto hat. Die werde NIE alt.